Kamelle aus Geisterhand

Mehr als 400 Narren ziehen durch Röttgens Straßen - Viele Kinder laufen als exotische Vögel mit

Röttgen. Es ist fast ein Stück verkehrte Welt. Während der Glühwein auf den Weihnachtsmärkten wegen sommerlichen Temperaturen oft verschmäht wurde, erlebte er am Sonntag eine kleine Wiedergeburt: Röttgener Narren dachten mit und verkauften das heiße Getränk am Gartenzaun. Kein Wunder, dass er reißenden Absatz fand - bei der Kälte gab es kein besseres Mittel, um auf den vom Festausschuss organisierten Zoch zu warten.

Eine Feder auf dem Kopf, ein buntes Kostüm und das Gesicht kreativ bemalt. Fertig ist nicht etwa ein Indianer, sondern ein echter Paradiesvogel, der freudig durch die Menge flatterte. Das dachten sich wohl die Kinder des Kindergartens Pusteblume, als sie ihre Kostüme liebevoll gestalteten. Voller Lebensfreude tanzten sie durch die Menge. Gruselig hingegen ging es bei den Ü-Dötzchen zu. Als Geister, Gespenster, Teufel und kleine Vampire erschreckten sie die Narren. Doch es brauchte niemand Angst vor dem bösen Spuk zu haben: Echte Geister schmeißen schließlich keine Kamelle.

Auch die "Karnevalsfründe Röttgen" mögen es gespenstisch. Mit einem eigenen Geisterschiff segelten sie durch durch Röttgen, ein Skelett baumelte am Segel, kanonenbewehrt der Bug. Den Abschluss des Zuges bildete der Prinzenwagen mit Bonns jüngstem Prinzenpaar Tim II. (9) und Melanie I. (7). Tim war sich sicher: "Es ist richtig schön, heute Prinz zu sein".