Narrenspiegel

Dransdorfer Prinzenpaar erstürmt seine Hofburg - Kindertollitäten auf dem Feuerwehrboot - Duisdorfer Altersheim feiert eigene Prinzessin

Dransdorf. (mtc) So ganz geheuer war Brigitte I., Prinzessin der Großen Dransdorfer Karnevals-Gesellschaft (GDKG), die Sache nicht. Zum Glück konnte in der Dunkelheit kaum einer sehen, wie blaß sie um die Nase geworden war. Denn sie stand auf einem Gabelstapler, der das Prinzenpaar mehrere Meter hoch auf den Balkon der "Lambertusstube" hievte. Zweck der schwindelerregenden Übung: Die Jecken stürmten ihre Hofburg.

Prinz Bert I. ließ sich nichts anmerken. "Zum Glück ist es vorbei", gab Brigitte I. zu, als sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Die Erstürmung war kurz und schmerzlos. Mit lautem Donner, den der Lessenicher Musikverein "Frei-weg" produzierte, schüchterten die Tollitäten samt Anhang die Verteidiger der Hofburg von Weitem ein - Damenkomitee und der Wirt der Lambertusstube, Ulli Wagner hatten keine Chance mit ihrer Verteidigung mit Kamelle-Geschossen.

Erster auf dem Balkon war - trotz schaukelnder Leiter und Bierglas in einer Hand - Georg Breuer, als Tanzmariechen getarnt. "Hoffentlich hat mir keiner was weggeschaut", so Breuer und hob unsicher sein kurzes Röckchen. Aber das weiße Spitzenhöschen saß noch wie angegossen. Nach ihm trauten sich auch das Kinderprinzenpaar Michaela II. und Andreas II. hinauf.

Dransdorf. (odb) Die Dransdorfer Kindertollitäten Michaele II. und Andreas II. hatten schon bewiesen, dass ihnen schwankende Planken nichts ausmachen: bei der Fahrt auf dem Feuerlöschboot der Bonner Berufsfeuerwehr. Kapitän Hans-Dieter Gehlen und sein Team hatte zur Rundfahrt nach Königswinter und zurück eingeladen geht die Fahrt. "Dabei erklären wir was alles in unserem Einsatzboot steckt", sagte der Kapitän.

Das Prinzenpaar freute sich: "Auf einem Schiff bin ich zwar oft gefahren, aber noch nicht auf einem Feuerwehrboot", sagte Michaela II. Dieter Althaus, Leiter der Equipe und einziger erwachsener Jeck im Bunde, war ebenfalls begeistert: "Ein rot-weißes Löschboot, das sind doch genau unsere Farben", sagt er schmunzelnd. Die Männer der Feuerwehr waren dennoch in Alarmbereitschaft. "Wenn etwas passiert, setzen wir unsere Gäste ab und fahren schnell zum Unfallort", sagte Gehlen. Vermittelt hatte den Besuch Hans Krämer. Der Pressesprecher und Ex-Prinz der GDKG arbeitet bei der Feuerwehr.

Duisdorf. (rib) Es ist schon Tradition im Duisdorfer Wilhelmine-Lübke-Haus: Der große Speisesaal wird ausgeräumt und festlich geschmückt. Bei Kaffee und Kuchen verfolgen dann mehr als 100 Heimbewohner ein närrisches Programm, das der Spielmannszug Rot-Weiß und der Stiefelclub organisieren. Da darf eine eigene Prinzessin natürlich auch nicht fehlen. "Franziska", benannt nach der ersten, 1975 im Altersheim gewählten Tollität.

Dieses Jahr fiel die Wahl auf Anna Jungheim, 1916 in Siegen geboren. In den 30-er Jahren kam sie nach Bonn, heiratete und bekam drei Kinder. Seit acht Jahren wohnt sie im Lübke-Haus. "Neben Weihnachtsfeier und Sommerfest zählt der Karneval zu einem der Höhepunkte im Heim", so Tanja Schmitz vom sozialen Dienst. "Die meisten Bewohner fiebern diesem Datum regelrecht entgegen. Wenn es dann soweit ist, sind sie außer Rand und Band."