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Gut gewürzt und nach Hausmacher Art

Gut gewürzt und nach Hausmacher Art

"Löstige Höhner von de Luterbach" boten bei Jubiläumssitzung in Thomasberg das Beste aus 44 Jahren

Thomasberg. Eine Fastelovendsitzung mit hochkarätigen Spitzenkräften zu veranstalten, das kann jede Karnevalsgesellschaft - zumindest, wenn die Vereinskasse entsprechend gut gefüllt ist.

Aber ein Programm auf die Beine zu stellen, bei dem ausschließlich vereinseigene Kräfte den Saal zum Brodeln bringen, das kann wirklich nicht jeder. "Die "Löstigen Höhner von de Luterbach" haben es geschafft. "Selbst ist die Frau" dachten sich die jecken Damen aus Oelinghoven und begeisterten bei ihrer großen Jubiläumssitzung im ausverkauften Franz-Unterstell-Saal in Thomasberg restlos mit einem gut gewürzten Programm ganz nach "Hausmacher Art".

Zum viermal 11. Geburtstag hatten sich die Löstigen Höhner ein besonderes Motto ausgedacht: "Das Beste aus 44 Jahren" sollte auf der Bühne zu sehen sein. Was allerdings einfacher gesagt als getan war. "Wir haben vier mal das Programm neu zusammengestellt, weil es einfach viel zu viele Vorträge und Sketche gab", berichtete Präsidentin Erna Lehmacher. "Wir hatten allein über 60 Tänze in unterschiedlichen Kostümen und Musikstücken."

Im Ergebnis servierten die Löstigen Höhner am Samstag also nicht nur das Beste, sondern sogar das Beste vom Besten aus 44 Jahren Vereinsgeschichte. Dorftratsch und -klatsch gab es inklusive: So fand ne furchtbar fleißige Frau (Erika Reinhardt), die eigentlich "jar kene Zig" hat, auf ihrem Schlemmertripp von einem zum nächsten bei ihren Kolleginnen aus dem Damenkomitee nicht nur das Haar in der Suppe, sondern auch den Staub auf der Fensterbank und den Kirschkern im Kuchen.

Die "Löstigen Höhner"1955 wurde das 50jährige Bestehen des ersten Damenkomitees gefeiert. 1957 schlief die karnevalistische Aktivität der Oelinghovener Damenwelt vorübergehend ein, bis sich 1964 das jetzige Komitee mit Präsidentin Sofie Müllenacker an der Spitze neu gründete. Ab 1967 wurde im Saal Röttgers in Stieldorf Weiberfastnacht gefeiert, bis der Saal 1992 nicht mehr benutzt werden durfte und später abgerissen wurde. Eine neue Heimat fanden die närrischen Damen im katholischen Pfarrheim, das jetzt die Offene Ganztagsschule beherbergt. Die Löstigen Höhner hoffen sehr, dass sie die Räume an Weiberfastnacht dennoch weiter nutzen dürfen. 30 Jahre lang leitete Anny Weiler das Damenkomittee, bis 1998 mit Erna Lehmacher eine neue Präsidentin an die Spitze trat.In Trainingsanzug und Feinripp-Unterhemd, die Plastikschluffen an den Füßen schlurfte "Ne Camper" (Angelika Arnold) mitsamt "handgemachtem Karawan, halb Hühnerstall, halb Straßenbahn" auf die Bühne und gab die letzten Urlaubserlebnisse zum Besten. Manchmal braucht es nicht viele Worte und die Zuschauer biegen sich dennoch vor Lachen. So geschehen bei den zwei Clowns, die mit einer gelungenen Pantomimeshow zum Lied "Aber dich gibt's nur einmal für mich" für johlenden Applaus und jede Menge Zugabe-Rufe sorgten.

Was die beiden da in ihren riesigen Clownhosen verbargen, gab Anlass zu jeder Menge unseriösen Vermutungen. Das Geheimnis wurde erst zum Schluss gelüftet: Ein Filzhütchen ist das beste Stück des Mannes - klar, was auch sonst. Schlag auf Schlag ging es weiter im kunterbunten Programm. Ob mit der Bayern Kapelle, beim Tanz der Alten oder dem Dinner for one - im Publikum blieb kein Auge trocken. Besonderen Applaus gab es für die 84-jährige Christina Schlösser, die gemeinsam mit Agnes Dahm als Dick und Doof begeisterte.