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Heisterbacherrotter Tollität holt Kölner Bürgergarde ins Siebengebirge

Heisterbacherrotter Tollität holt Kölner Bürgergarde ins Siebengebirge

"Einer geht noch, einer geht noch rein...", schoss es wohl so manchem jecken Besucher der großen Kostümsitzung des Bürgerfestausschusses Heisterbacherrott beim Einzug der Kölner Bürgergarde Blau Gold von 1904 durch den Kopf.

Heisterbacherrott. (qg) "Einer geht noch, einer geht noch rein...", schoss es wohl so manchem jecken Besucher der großen Kostümsitzung des Bürgerfestausschusses Heisterbacherrott beim Einzug der Kölner Bürgergarde Blau Gold von 1904 durch den Kopf.

Mitsamt Spielmannszug, Funken, Tanzpaar und Offizieren war das Traditionscorps aus der Domstadt ins beschauliche Heisterbacherrott eingefallen, und nun galt es, mehr als 120 Mann so zu dirigieren, dass alle Platz auf oder zumindest vor der Bühne im Saal Lichtenberg fanden. "Wir haben hier ein Verkehrsproblem", unkte Präsident Markus Wallpott, der mit seinen Mannen normalerweise Räumlichkeiten in Größenordnung des Gürzenich gewohnt ist. Die Hesprotter Narren, für die der Auftritt eine Überraschung war, standen indes Kopf vor Begeisterung.

Nicht minder aus dem Häuschen war Prinzessin Brita-Maria I. (Larenz), die mit diesem Programmpunkt ebenfalls nicht im Geringsten gerechnet hatte. Als "BFA-Famillich" hatte Bürgerfestausschuss-Vorsitzender Rainer Henseler den Besuch aus der Karnevalshochburg augenzwinkernd angekündet - ein Wink mit dem Zaunpfahl, denn der Sohn der Prinzessin, Martin Schlüter, lebt in Köln und ist Mitglied der Bürgergarde. Von ihm stammte die Idee, das blau-goldene Korps, das in diesem Jahr das Kölner Dreigestirn stellt, als Überraschung ins Siebengebirge zu holen.

"Ich glaube ich hab 160 Puls", und überglücklich sei sie, sagte Brita-Maria I., die den atemberaubenden Auftritt auf ihrem "Thron" stehend begeistert mitverfolgt hatte. Noch weiter in die Höhe geschnellt sein dürfte der Herzschlag, als ihr Sohn dann das Mikrofon ergriff und kommandierte: "Liebe Mami, dir zu Ehren und zu Ehren meiner Heimat: Mariechen tanz!"

Zur Erholung nach diesem aufwühlenden Programmpunkt ordnete Henseler im Anschluss an den Ausmarsch der Kölner - quasi als therapeutische Maßnahme - "etwas Klassisches" an: die berühmten "3 Tenöre".

Die begeisterten nicht nur durch ihr bemerkenswertes Stimmvolumen, sondern erwiesen sich zum Vergnügen der Jecken auch als erstaunlich biegsam - und zwar in alle Richtungen. In den schwarzen Fräcken steckten Dorothee Kremser, Hildegard Bellinghausen und Andrea Kirchbaum von den Ringeldüüvje der kfd Heisterbacherrott, die mit ihrem Auftritt bewiesen, dass man karnevalistische Spitzenkräfte nicht nur in Köln, sondern auch vor Ort findet.

Eine Person aus eben diesem Ort wurde im Rahmen der großen Kostümsitzung denn auch für ihr besonderes Engagement um den Hesprotter Fasteloovend geehrt: Christel Goldschmidt, Vorsitzende der Ringeldüüvje, organisiert seit nunmehr 33 Jahren federführend den Weiberkaffee und hat damit den Verdienstorden des Bürgerfestausschusses mehr als verdient..