1. Narren-News
  2. Königswinter

Schokoladenwährung und kalkfreie Süßigkeiten

Schokoladenwährung und kalkfreie Süßigkeiten

Ausgelassene Jecke säumten die Zugwege in Heisterbacherrott, Uthweiler und Bockeroth

Heisterbacherrott/Thomasberg. (qg) "Ob Kohle, Kies, Mücken oder Moos, mit ein Paar Mäusen jeht der Spass erst richtig los". Als große und kleine "Geldsäcke" verkleidet versorgten die Pänz und Eltern des Kindergartens Siebengebirge gleich zu Beginn des Zochs die Jecken am Straßenrand mit Talern.

Bekanntlich ist aber nicht alles Gold, was glänzt: Die runden Münzen waren "nur" aus Schokolade. "Nomen est omen" hatten sich wohl die Drachenkinder gedacht: Sie tapsten als niedliche giftgrüne Ungeheuer im Zoch mit und verteilten neben Kamelle auch Gesundkost in Form von Drachenäpfeln.

Ein ganz anderes Anliegen hatten die buckligen Hexen vom TuS Eudenbach: "Wir suchen Putzstelle auf 325-Euro-Basis". Ob sie wohl engagiert worden sind? Da hätten die Indianerinnen vom Stamm der flinken Füße bestimmt bessere Chancen gehabt - die tanzten aber lieber auf der Straße herum. Als flotte Bienchen summten dahinter die "Sweet Kisses" über eine bunte Blümchenwiese und bereiteten den Weg für Prinz Günter I. und Prinzessin Helga I., die von ihrem Märchenschloss aus eimerweise Kamelle auf ihr närrisches Volk prasseln ließen.

Uthweiler. (qg) "Nä, wat sin die joldig." Dutzende Goldeselchen zogen beim Zug in Uthweiler an den Jecken vorbei. Ausgesandt worden waren sie von Kinderprinz Matthias I. und seiner Prinzessin Lisa I. Die kleinen Tollitäten des Bürgervereins hatten nämlich ganz richtig erkannt: "D-Mark gestern - Euro heute, Goldesel brauchen die Leute." Die Grautiere spuckten allerdings keine Münzen aus, sondern Kamelle.

Sehr zum Leidwesen der "Pleeserhöhner Heilsarmee": Die war nämlich "raderdoll - die sammelt jetzt für Alkohol". Tatsächlich ließ daran auch die Aufschrift auf der überdimensionalen Sammelbüchse keinen Zweifel. Von der Qualität des Wassers nicht begeistert sind die Stammtischhelden der Gaststätte zur Mühle: "Uns Trinkwasser ist jesund? Bäh nä, uns Kölsch macht uns jesund".

Schließlich sprudelten aus dem Brunnen des "Wasserbeschönigungsvereins" WBV nur Kolibakterien und Viren, so die Truppe weiter. Wie jedes Jahr war der Zoch in Uthweiler wieder der "ausdauerndste" des Rheinlandes: Für die drei Kilometer brauchen die Jecken wegen der vielen "Altärchen" gut und gerne drei Stunden.

Bockeroth. (qg) "Wasser" war das alles beherrschende Thema beim Zoch in Bockeroth. Prinz Michael III., Bauer Mike und Prinzessin Katja I. schaukelten auf den sanften Wellen des glasklaren Wahnbachs durch den Ort. Nasse Füße holten sie sich aber keine: Schließlich stand das Dreigestirn ja in einem riesigen Brunnen des WBV, und aus dem sprudelt bekanntlich kein Wasser, sondern nur Kalk.

Als Beweis baumelten verkalkte Töpfe am Wasserhahn des Brunnens. Als Trostpflästerchen verwöhnten die Tollitäten die Jecken mit garantiert kalkfreien Süßigkeiten. Verkalkt bis in die Haarspitzen waren indes die Mitglieder der KG "Mer komme met", die auf einem Bockerother Kalkstein durch die Straßen rollten. Zum Glück gab es aber die Wassergeister von Bockeroth, die versprachen: "Wir machen och dat Wasser jood." Einen Verwendungszweck hatten die Bockerother für die alten Waschbecken mit Kalkablagerungen parat: Sie eignen sich bestens zum Kamelletransport.