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Narren erobern mutig die Beamtenhochburg

Narren erobern mutig die Beamtenhochburg

Widerstand römischer Legionäre erweist sich als zwecklos - Tollitäten verschaffen sich per Hebebühne blitzschnell und entschlossen Zugang zum Rathaus

Oberpleis. (sek) Heldenhaft und todesmutig machten sich die Pleeser Narren am Rosenmontagvormittag aus zwei Richtungen gen Rathaus auf, um die Hochburg einzunehmen.

Ratsvertreter und Verwaltungsmitglieder waren jedoch offenbar gewarnt worden, denn unterstützt von der römischen Ehrenlegion leisteten sie von der Brüstung der Burg erbitterten Widerstand. "Ist das alles, was Ihr könnt - nur Wind und Krach?" verhöhnte Stadtoberhaupt Peter Wirtz die Gegner, als diese mit Pauken und Raketen einzuschüchtern versuchten.

"Die spinnen, die Römer", tat Bernd Heiler von der Narrenzunft Oberpleis die Worte des Bürgermeisters ab. "Hilflos steh''n sie vor der Tür", lachten Stadtvertreter und römische Zentauren über die Jecken, die vor verschlossenen Toren warteten. Doch wer zuletzt lacht, lacht bekanntlich am besten, und so erstürmten Karnevalsgesellschaften und Narrenherrscher aus Oberpleis und Umgebung "Attacke" brüllend und blitzschnell den Balkon der Verwaltungshochburg per Hebebühne.

Weder Schwert, Schild noch Ritterrüstung der Römer konnten dagegen etwas ausrichten, und so mussten sich Bürgermeister Wirtz und Gefolge zähneknirschend ergeben, "obwohl wir uns als Sieger fühlen". Die vielen Jecken, die die Fußtrupps der Oberpleiser Narrenzunft unterstützt hatten, verschafften sich durch die Eingangstüren Einlass, wo sie sogar mit einem frisch angezapften Verliererkölsch von Peter Wirtz in Empfang genommen wurden.

Anschließend feierten die Eroberer ihren Erfolg im friedlichen Einvernehmen mit den Ratsmitgliedern im Sitzungssaal des Narrentempels. In dem knubbelig gefüllten Saal sorgten die "Fründe" aus Eudenbach für jecke und fetzige Musik. Die Kinderprinzenpaare aus Römlinghoven, Uthweiler, Eudenbach und Ittenbach sowie die Tollitäten aus Oberpleis, Heisterbacherrott, Königswinter, Ittenbach, Eudenbach, Vinxel und Bockeroth erhielten "zur Erinnerung an den denkwürdigen Tag" je eine Kapitulationsurkunde von Wirtz. Danach stürzten sich alle ins Getümmel und feierten den Erfolg.