Proklamation Eckendorf Oedingen

Die Karnevalssession 2023/24 ist kurz. Also dachten sich einige Narren: „Wir fangen einfach früher an!“ Und so wurde schon eine Woche vor dem 11.11. in Oedingen Prinz Wolfgang I. (Knopp) zum Karnevalsprinzen proklamiert. Und im kleinen Eckendorf wurde sogar ein Dreigestirn in den närrischen Adelsstand erhoben: Prinzessin Stephanie I. (Cabot), Bauer Max I. (Schäfer) und Ihre Lieblichkeit Jungfrau Volkaracho I. (Volker Sieburg-Ziegler).

In der schon lange ausverkauften Oedinger Rheinhöhenhalle wurden die Narren nicht lange auf die Folter gespannt. Kaum hatte Ortsvorsteher Olaf Wulf den Kinderprinzen Julian I. (Meyer) des Vorjahres verabschiedet, führte der Spielmannszug Bad Breisig die neue Tollität Wolfgang I. samt Hofstaat auf die Bühne. Dass die Wurzeln des 74-jährigen Prinzen in Hessen liegen, hört man, sobald seine Tollität zum Mikrofon greift. Aber da machte er auch deutlich, längst den kölsche Karneval verinnerlicht zu haben. Also gehört er seit vielen Jahren dem Oedinger Senat an und steigt bei der Seniorensitzung sogar in die Bütt. Am Herzen liegt ihm die Musik. „Ich kenne die alten Kölner Liedchen, bei denen mir manchmal eine Träge über die Wange kullert, genauso wie die neuen Sessionshits“, machte die neue Tollität seine musikalischen Vorlieben bekannt. Ortsvorsteher Wulf schritt zur Tat und proklamierte den neuen Oedinger Prinzen, der seine Textsicherheit in der Folge lautstark unter Beweis stellen konnte. Denn mit dem „Klimpermännche“, „Jeckediz“, Timo Schwarzendahl und den „Kläävbotze“ eroberten noch eine Reihe Musiker aller rheinischen Couleur die Bühne und erfüllten dem Publikum so manchen musikalischen Wunsch. Und fürs Auge gab es auch was, dafür sorgte das Herrenballett aus Köln-Grengel.

600 Jecken in der bunt dekorierten Halle

Im Grafschafter Dörfchen Eckendorf war fünf Jahre nach der letzten Proklamation eines Dreigestirns erneut ein derartiger gesellschaftlicher Höhepunkt angesagt. Dort war eine landwirtschaftliche Halle mit viel Aufwand zur Narhalla umgestaltet worden, rund 600 Jecken aus dem Ort und der Umgebung feierten ausgelassen das neue Dreigestirn mit Prinzessin Stephanie I. (Cabot), Bauer Max I. (Schäfer) und Ihrer Lieblichkeit Jungfrau Volkaracho I. (Volker Sieburg-Ziegler) .mitsamt den Adjutanten Maike Schönhofen, Marcus Krupp-Mattern und Sascha Cabot. Die Trägergemeinschaft Eckendorf und das Orgateam hatten keine Kosten und Mühen gescheut und karnevalistische Farbtupfer für Auge und Ohr verpflichtet. Die „Schäl Pänz“, Garde Zippchen, Tanzgruppe Europe, Männerballett Gelsdorf, Trompeter Markus Stollenwerk und die „Pink Ladys“ stellten den Rahmen einer gelungenen Proklamation dar.

Bei der verabschiedete sich zunächst das 2018er Dreigestirn mit Prinz Alfred I. (Mücke), Bauer Franz I. (Schäfer) und Jungfrau Erika I. (Erich Rader) nach der wohl längsten jecken Regentschaft im Ort, um dann musikalisch seine Nachfolger auf die Bühne zu locken. Dort sorgte der Grafschafter erste Beigeordnete Michael Schneider für eine würdige Inthronisierung des närrischen Trifoliums mit seinem Motto „D’r Krönungswääch eraff – dreimol Eckendorf Alaaf.“ Prinzessin Stephanie ist auf ihrem Weg über die Krönungsstraße von Frankfurt nach Aachen vor 20 Jahren in Eckendorf hängengeblieben. Bauer Max ist als „Erdbeerbaron“ bekannt und Jungfrau Volkaracho hat es von Fritzdorf nach Eckendorf verschlagen. Das zumindest verrieten die Moderatoren Ursula Krupp-Mattern und Andreas Pfeffer, ehe zur Musik von „Jeckediz“ eine lange Party-Nacht eingeläutet wurde.