Das Zanger Dreigespann zeigt, "wo et schön is"

Siegburg. (otn) Der Saal ist deutlich kleiner als das Kölner Original, der Elferrat nur sieben Frauen und Männer stark und der Gastgeber ein scheinbar ungleiches Dreigespann. Doch die Stimmung im "Zanger Gürzenich" konnte es mit der im großen Domstadt-Bruder allemal aufnehmen.

Zum neunten Mal zogen am Freitag die Bürgergemeinschaft Siegburg- Zange, die 1. Hornpötter Hunnenhorde und die Schützenbruderschaft Sankt Servatius in Sachen Karneval an einem Strang und servierten ihren jecken Gästen in der ausverkauften Aula des Berufskollegs eine Karnevalssitzung, die keine Wünsche offen ließ.

"Schön is et, wo et schön is", verkündete Sitzungspräsidentin Anneliese Witsch von der Bürgergemeinschaft das Motto der närrischen Kooperation. Dass es für die drei Vereine da nur einen Ort in der Kreisstadt geben kann, ist verständlich und durch die überdimensionale Zange auf ihrem Sessionsorden unmissverständlich dokumentiert. Aber auch die Zanger, die sich für die Sitzung in jecke Schale geschmissen hatten, waren ganz klar auf ihrer Seite.

Schön ist es eben, wo man zu Hause ist. Und schön ist auch, wenn viele Jecken den Weg in die schöne Siegburger Zange finden. Nicht ganz so weit war der für die Jugend der Siegburger Funken Blau-Weiß. Die eröffneten als Eisbrecher den Reigen und brachten gehörig Wellengang ins Narrenmeer. Den ließen auch die nachfolgenden Spitzenkräfte nicht abreißen. Ob "Tuppes vum Land", "De Knollis" oder "Die Oldstars"- sie alle gönnten den Jecken im Saal keine Verschnaufpause.

Richtig eng wurde es auf der Bühne als Prinz Wolfgang I. und seine Siegburgia Marlies I. zusammen mit dem Kinderprinzenpaar Marcel I. und Amelie I. samt Gefolge in den Zanger Gürzenich einmarschierten. Den alljährlich wiederkehrenden Höhepunkt ihrer Sitzung gestalteten die Zanger schließlich selbst: Die erste Hornpötter Hunnenhorde, die dem Siegburger Karneval vor zehn Jahren eine neue Facette verlieh, eroberte die Bühne und die Herzen des Publikums.