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Hunnen, Sternchen, Clowns und verdötschte Afrikaner

Hunnen, Sternchen, Clowns und verdötschte Afrikaner

Auf dem Stallberg, in Kaldauen, in Birk, im Gleisdreieck und in Söven feierten am Wochenende die Narren zünftig und ausgelassen den Fastelovend. Kunterbunte Veedelszöch und Ortsumzüge

Stallberg. (eiu) Am Samstag gab es auf dem Stallberg für Hunderte von Narren zwischen Rothenbacher und Kaldauer Straße allerhand zu sehen. Als Pinguine verkleidet kamen die "Stallberger Jonge und Mädche" mit eigenem Wagen daher, den sie mit Sprüchen verziert hatten: "Sofort alle Schuldenberge und Prestige-Objekte einfrieren, dafür das Geld in Bildung investieren", lautete eine Parole.

Die "Hunnen-Horde" von der Zange und die als Sternchen verkleideten "Kleinen Strolche" setzten Farbtupfer. Neben der Siegburger Ehrengarde und den Husaren Grün-Weiß gingen Tönnisberger sowie Stallberger Tonknubbele mit.

Den Abschluss machte der Wagen der Bürgergemeinschaft. Ein Kind ließ sich von dem Trubel gar nicht beeindrucken. Als kleiner Löwe verkleidet, verschlief es im Kinderwagen seelenruhig den Rummel.

Kaldauen. (eiu) Bevor die ersten starken Regenschauer einsetzten, genossen die Kaldauer Narren am Sonntag ihren Veedelszoch. Auch das Siegburger Prinzenpaar, Herbert IV. und Irmgard I., war gekommen, um die bunt kostümierten Fußtruppen, darunter die "Kaldauer Fründe", bunt geschminkte Clowns und die "Kaldauer Dilldöppche" zu bejubeln.

Das närrische Volk, das den Weg zwischen Pappelallee, Donnerschlag und Hauptstraße bis zum Bürgerhaus säumte, bekam auch prächtig geschmückte Wagen wie den des Kegelclubs "Läch se öm" zu sehen. Die jecken Kegler hatten reichlich Strüssjer und Kamelle im Gepäck.

Auf dem Prunkwagen der KG Rot-Weiß thronten Präsident Dieter Altenrath und Vizebürgermeister Franz Huhn.

Birk. (eiu) Während die Kaldauer trocken blieben, wurden die Birker Narren von heftigen Regenschauern heimgesucht. Die Jecken ums Prinzenpaar, Karl-Heinz I. und Kethi I., retteten sich unter Regenplanen.

Während der ersten halben Stunde konnten aber auch die Birker ihren Zug mit 732 Teilnehmern in 39 Gruppen genießen. Der Freundeskreis Heide-Albach kam als Leuchttürme daher, die Dorfjugend Braschoß als Schlümpfe, die Jugend Hochhausen als Barbaren, die Birker als Cowboys und Rodeo-Girls, der TUS Birk als Kosaken und "De Churchers" als Inkas.

Die "KG Fidele Birker" zog mit ihrem Komitee-Wagen durch die Straßen zwischen Franzhäuschen und Birk, die Hauptschule Lohmar hatte ihren Wagen getreu dem Motto "1001 Nacht" märchenhaft gestaltet. Den TÜV für Karnevalswagen nahmen gleich mehrere Gruppen auf die Schippe, allen voran der Heimatverein: "Eine blinde Verordnungswut dem Karneval nur Schaden tut, den Roters wir anklagen, zu Schrott ist unser Wagen."

Gleisdreieck. (voa) "Kleinster Veedelszug im Rhein-Sieg-Kreis" - der Titel gebührte lange Zeit dem jecken Umzug in Troisdorfs Stadtteil West, Eingeborenen besser bekannt als das Gleisdreieck. Doch der Titel ist wohl futsch: "In Oberdollendorf soll es einen Umzug geben, der noch kleiner als der unsrige ist", sagte Theo Bernard, einer der Organisatoren.

Gleichwohl, mit einem der urigsten Umzüge bleibt der Veedelszug im Herzen Troisdorfs ganz sicher "Alternativ und Jeck - Karneval im Gleisdreieck". Der Blick auf Prinz und Gefolge zeigt: Der Karneval folgt dort eigenen Gesetzen. Als pechschwarzer Massai-Häuptling kam Bernd I. daher, weil sein Lieblings-Ferienland Kenia ist.

17 Gruppen waren dieses Mal dabei. Auch das Ergebnis der Haussammlungen für Kamelle und Wurfmaterial sei mit 1 400 Euro höher denn je gewesen. Sehen lässt sich auch das Spendenergebnis für ein Krankenhaus in Kenia: mehr als 1 400 Euro.

Zwar hatte dieses Mal der TÜV-Erlass von RP Roters die Teilnahme der DLR aus Porz verhindert. Dafür ging jede Menge neues Fußvolk auf die Straße. Ihre viel beachtete Premiere im Straßenkarneval feierten Klaus Ersfeld und Mario de Vita mit 15 Nachbarn aus der Speestraße als "Schloofmütze vom Gleisdreieck".

Söven. (hlf) Die Antwort auf "Söven sucht die Superstars" hatte am Sonntag ihren ganz großen Tag: Am Nachmittag fuhr das Kinderprinzenpaar Svenja und Noel hoch zu Prunkwagen durch die Gemeinde und ließ sich feiern.

Beidhändig griffen sie in die Kisten mit Konfekt und ließen Kamelle fliegen, was das Zeug hält. Das Publikum am Straßenrand war so gekonnt kostümiert wie die Jecken in der kleinen, aber feinen Parade, und selbst Dany war fein herausgeputzt: Der kleine Hund trug einen Tüllkragen und ging als Harlekin.