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Weiberfastnachtszug in Kardorf: Barbie-Wagen folgt monströsen Musketieren

Weiberfastnachtszug in Kardorf : Barbie-Wagen folgt monströsen Musketieren

Alle waren sie in Kardorf: Ein Wassermann, Pandabären, Schneemänner, und natürlich auch die Panzerknacker und Prinzessinnen haben gestern den Weiberfastnachtszug gefeiert. Und neben Engelchen und zahlreichen Teufeln hatte sich sogar das Gott unter die jecke Meute gemischt.

Weil schon vor Zugbeginn Schneeregen auf die Narren rieselte, tanzten die sich einfach warm. So eingeschunkelt, waren die Kardorfer denn auch in bester Stimmung, als die erste, exotisch anmutende Tanzgruppe "Tinkus Bolivia" in lila-silbern glitzernden Kostümen den Auftakt des Weiberfastnachtzugs machte.

Ihnen folgten Scharen von Gärtnern in Karohemden und mit kleinen Gießkannen auf dem Kopf, die unter dem Motto "Unser Hus is a Drömsche, dröm plante mir paar Blömsche" antraten. Als nächstes begrüßten Engelchen und Teufelchen die Jecken am Straßenrand - sie wurden von blauen Pharaonen der Gruppe "Besuch vom Nil" vor sich hergescheucht.

[kein Linktext vorhanden] Durstlöscher gab es für die Narren im mit Bananen getarnten eigens dafür im Zug mitfahrenden Kölsch-Wagen. Unter grauem Himmel, aber immer mal wieder von der Sonne beschienen, verströmten Hippies unter dem Motto "Yieppie do kumme de Hippies" Flower-Power. Ihnen schlossen sich die zum Teil noch sehr jungen Fünkchen von Rot/Weis Kardorf an. Den Griechen wurde mit einer rollenden "Kardropolis" gehuldigt, mit Götter-Gefolge im Schlepptau.

Schon von Ferne kündigte sich der Wagen der "Musketiere" mit lautstarken Bass-Beats an. Das monströse, rollende Schloss wäre musiktechnisch wohl auch auf der Love-Parade nicht aufgefallen.

An Humor mangelte es den Kardorfer Jecken nicht. So folgte dem Testosteron-Rausch der protzigen Musketiere ein kleiner Barbie-Wagen in zartem Rosa. Der reichlich mit gedrehten Röschen verzierte Festwagen des Männergesangvereins Edelweiß Kerpen zockelte dann als letzter durch die Gassen.

Bei den Narren kam der Karnevalszug gut an: "Alle Achtung, was so ein kleines Dorf auf die Beine gestellt hat", lobte Michael Schmitz, der zum ersten Mal seit vielen Jahren den Zug besuchte: "Tausende Röschen zu binden: Da ist sehr viel Idealismus dabei." Und auch den jüngeren Jecken gefiel's: "Ich fand den Zug geil. Er war lang und gut organisiert", lautete das Fazit von Jan Lukas Lichter (15).