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Miels erste Karnevalsprinzessin im Jahr 1957 feiert Jubiläum

Miels erste Karnevalsprinzessin im Jahr 1957 feiert Jubiläum

Katharina Tippmann wurde 90 Jahre alt

Swisttal. Weiberfastnacht war für Katharina Tippmann diesmal ein Tag mit doppelter Bedeutung: Sie feierte ihren neunzigsten Geburtstag, und der traditionelle erste Tag der heißen Phase im Straßenkarneval weckte besonders schöne Erinnerungen.

Denn die gebürtige Dünstekovenerin war die erste Mieler Karnevalsprinzessin: 1957 regierte sie an der Seite ihres Ehemanns Johann Tippmann die Narren. Alles weiß die rüstige Jubilarin nicht mehr so genau, aber an den schwarzen Samtbolero, den sie über ihrem langen Prinzessinnenkleid trug, kann sie sich noch sehr gut erinnern. Dazu steckte ein Krönchen im Haar, und sie zog lange Handschuhe an - fertig war ihre Lieblichkeit Katharina I. Damals war sie 38 Jahre alt und schon lange im Karneval aktiv.

"Mein Mann war Mitglied im Elferrat und ich im Damenkomitee", erzählt sie stolz. Auch der Wagenbau, dem sich die Landwirte in Miel jedes Jahr zu Karneval intensiv widmeten, ist ihr noch sehr gut im Gedächtnis. "Wir haben für unseren Prinzenwagen selbst die Rosen aus Krepp gebastelt, die wir dann einzeln an den Wagen klebten."

Als Wurfmaterial dienten beim Zug durch Miel neben Kamelle auch Apfelsinen. Meist reichten die Kamelle, die die Karnevalsgesellschaft zur Verfügung stellte, nicht aus. Da musste dann das Prinzenpaar noch etwas dazugeben. Ihre Leidenschaft für die närrische Zeit hat Katharina an ihre drei Kinder weitergegeben. Ihre Tochter war früher Kinderprinzessin, und auch ihr Sohn führt die Familientradition weiter: Er ist in dieser Session als Jungfrau Josefa I. der KG Mat Mött Miel an der Seite von Prinz Hans-Peter I. und Bauer Hans-Arthur II. unterwegs.

Ihren Neunzigsten, das hatte sich die Jubilarin vorgenommen, wollte sie mit den anderen jecken Wievern in der Sitzung der KG feiern. Dass sie bis ins hohe Alter so gesund geblieben ist, führt Katharina Tippmann auf die harte Arbeit zurück, die sie als Bäuerin leistete. "Was heute die Maschinen erledigen, dazu benötigten wir damals noch unsere Muskelkraft. Und das hält gesund", ist sie sich sicher.