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Schwache Gegenwehr mit ollen Kamellen: "Sparfuchs" Stefan Raetz kann sein Rheinbacher Rathaus nicht lange verteidigen

Schwache Gegenwehr mit ollen Kamellen : "Sparfuchs" Stefan Raetz kann sein Rheinbacher Rathaus nicht lange verteidigen

"So seh'n Sieger aus! Scha-la-la-la-la-la!" Selbstbewusst schmetterte Rheinbachs Kinderprinz Marvin I. (Kramer) den Sieger-Song solo und a cappella ins Mikrofon, das er Bürgermeister Stefan Raetz auf dem Rathausbalkon aus der Hand genommen hatte.

Im Handstreich hatten die uniformierten Karnevalisten, angeführt von den kleinen und großen Tollitäten unter der sturmerprobten Führung von Stadtsoldaten-Kommandant Willi Hohn, das Rathaus erobert. Da hatte es auch nichts geholfen, dass Bürgermeister Raetz seine beiden Vizes, alle Fraktionen und die Spitze der Stadtverwaltung zur Verteidigung aufgeboten hatte.

Die Strategie der Angreifer war voll aufgegangen: Weit vor der Zeit aufmarschieren - um 11.03 Uhr statt um 11.11 Uhr - und die Verteidiger im Warte-Modus überraschen. Dann mit der Kanone das massive hölzerne Tor des historischen Rathauses schon einmal zum Einschüchtern beschießen, um dann erstmal abzulenken mit Musik und Tänzchen der versammelten Tollitäten aus ganz Rheinbach.

Dazu erfüllten die Landstürmer noch ein Gebot von Kernstadt-Prinzessin Eve I. (Evelyn Mros) und sangen den Hit "Wunder wunderbar!" von den Räubern, und die ganze Narrenschar auf dem Rathausplatz sang und schunkelte mit. Landstürmer Jacob Mufleh, im zivilen Leben Physiotherapeut, tanzte dazu mit der Prinzessin. Was Bürgermeister Raetz nicht unkommentiert ließ: "Na, das ist bestimmt toll, beim Tanzen auch noch massiert zu werden, und das ohne Krankenkassenschein!"

Dann war aber Schluss mit lustig: "Habt Ihr eigentlich da oben nichts zu werfen?", wollte Stadtsoldaten-Kommandant Willi Hohn wissen. Die Kosten für die "paar Kamelle", die der "arme Haufen" daraufhin vom Balkon warf, würden wohl den Kämmerer auf den Plan rufen angesichts des leeren Stadtsäckels, mutmaßte er.

Da sah der Bürgermeister allerdings kein Problem und verwies auf die Sparsamkeit: "Tatsächlich haben wir die Kamelle noch vom letzten Jahr aufgehoben." Das war dann doch zu viel der Provokation: Tollitäten und Gardisten stürmten das Rathaus und nahmen auf dem Balkon den Schlüssel in ihren Besitz.