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Kampf der Veranstalter: "Fun" schlägt "Kult"

Kampf der Veranstalter: "Fun" schlägt "Kult"

In der Beethovenhalle feiern 4 500 Narren, in Bad Godesberg 2 500

Bonn. Da gibt''s kein Halten mehr: "Meister, Meister", brüllen rund 500 Leute im Saal, als Guildo Horn im Matrosenanzug auf die Bühne springt und seinen Hit vom "Käpt''n Horn" schmettert.

"Kult Kölsch Karneval" nennt sich die Fete am Samstagabend in der Stadthalle Bad Godesberg - und Veranstalter Peter Kral hat sich den Namen hart erkämpft.

Drüben in der Beethovenhalle in Bonn findet gleichzeitig die Konkurrenzparty von Jürgen Harder statt, die dieser nach einem gerichtlichen Vergleich mit Kral nun "Fun Kölsch Karneval" nennen muss.

"Der Name Kult Kölsch Karneval ist unser Markenzeichen", begründet Kral, der die Party seit 1996 unter diesem Namen veranstaltet. "Wir sind Bonns größte und ultimative Kultveranstaltung, und die Leute sollen wissen, dass sie zum Original gehen und nicht zu einer Kopie."

Die "Leute", laut Kral sollen es noch rund 2 500 werden, feiern mit Guildo Horn, Rednex, Jürgen Zeltinger und Mickie Krause. Unterdessen guckt in der Beethovenhalle Jürgen Harder zufrieden in die Menge.

Hier stehen die Fred Kellner Band mit Comedy-Lady Anke Engelke auf der Bühne, Right Said Fred und die Hermes House Band.

"Alles live, nix vom Band", sagt Harder. Deswegen kämen die Leute, 4 500 Karten seien weg, die Halle ausverkauft. "Mit diesem Andrang können die in Godesberg nicht mithalten", sagt ein Türsteher.

Doch Kral ist mit seinen Besucherzahlen in Godesberg zufrieden. Vor zwei Jahren war er von der Beethovenhalle in die Stadthalle umgezogen, die sei "schöner, kleiner, persönlicher" und "viel besser mit Bahn und Auto zu erreichen".

Dass es in diesem Jahr weniger Besucher sind als sonst, schreibt er der Marktsituation zu. Dass im vergangenen Jahr das angekündigte Zugpferd DJ Ötzi nicht erschienen war und sich viele Besucher beschwert hatten - für Kral nicht erwähnenswert.

Er setze weiterhin auf die Mischung aus klassischem Karneval wie den 3 Colonias und dem Prinzenpaar sowie Schrägem und Kultigem. Und dazu gehörte auch die Live-Übertragung von "Deutschland sucht den Superstar" im Burgsaal.

Das Ereignis sollen auch die Kostümierten in Bonn nicht verpassen, hier gibt''s einen eigenen Fernsehraum. Wer daran kein Interesse hat, kann im Studio, im Foyer, im Südtrakt oder an der Salsa Bar abtanzen. "Vier Bühnen, vier Diskotheken, 200 Meter Theke", wirbt Jürgen Harder.

Auf der großen Bühne rockt gerade Anke Engelke, rund 4 000 Hände klatschen im Takt. In Godesberg geht unterdessen Guildo Horn auf Tuchfühlung mit weniger Jecken.