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Narren drängen sich in Dreierreihen

Narren drängen sich in Dreierreihen

Gartenzwerge und Hunnen begeistern die Jecken - 420 Karnevalisten in 20 Gruppen beteiligt - Mehr Sauberkeit auf den Spielplätzen reklamiert

Buschdorf. Am Samstag war es auch um den letzten Karnevalsmuffel geschehen: Punkt 14.30 Uhr startete der Buschdorfer Veddelszoch und begeisterte unzählige Närrinnen und Narren, die sich schon lange vorher die besten Plätze gesichert hatten - denn bei der Jagd auf die begehrten Kamelle zählt oft der Standortvorteil, wie Daniel Westerhoff (12) verrät. So drängten sich besonders an der St.-Aegidius-Kirche die Jecken in drei Reihen.

Doch nicht nur die Kamelle lockten: Mit viel Kreativität gestalteten die 420 teilnehmenden Karnevalisten ihre Kostüme und begeisterten damit Jung und Alt. So viel Engagement springt über, auch die Anwohner machten mit: Unter dem Motto "Jetz sit man se widder träke, all de Buschdorfer Jecke" zogen die insgesamt 20 Gruppen vorbei an bunt geschmückten Eingängen und girlandenbehängten Balkons.

Mit dabei war auch die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD), die in Buschdorf ihr 30-jähriges Bestehen feiert. "Unser Dorf soll schöner werden", nahmen sich die 13 Frauen vor und verkleideten sich als Gartenzwerge mit roten Zipfelmützen und grünen Hosen - denn die gehören in jeden Garten.

Eher politisch hielt es der Knüngelsverein. Verkleidet als Hippies und ganz treu ihrem Motto "Make peace - not war, der Knüngelsverein is do" verschenkten sie Sonnenblumensamen an das Publikum und ließen durch ihre Kleidung noch einmal die 70er Jahre aufleben.

Gekocht wurde hingegen bei "Pann Hu". Die Teilnehmer des Hobby-Kochclubs der Gaststätte "Zur alten Laterne" gingen als Chefköche und rührten bei Zugstillstand in ihrem Leiterwagen, der einem großen Trog nachgebildet war.

Als feurige Spanier begeisterte die Gymnastikgruppe "Gymnastikschläppchen". Sie verschenkten neben Kochlöffeln für die Paella auch Kastagnetten und Holzketten, die vom Publikum begeistert angenommen wurden.

Mehr Sauberkeit auf den Spielplätzen reklamierte hingegen die Kindergruppe "die Namenlosen". Sie rief die Zuschauer auf, ihren Müll doch bitte selbst zu entsorgen und ging mit gutem Beispiel voran: Behängt mit allerlei Unrat zeigte sie, wo der Müll eigentlich hingehört: In den Plastiksack und nicht in die Umwelt!

Wilde Hunnen aus Flerzheim, Buschdorfer Winzer, die Auerberger Nordlämpchen und nicht zuletzt die "Samba Truppe Buschdorf" rundeten das Programm ab.

"Ich fand den Zug ganz toll", freut sich auch Mareen Gützrow (10), die mit ihren Eltern auf Besuch in Buschdorf ist und aus Niedersachsen kommt. "So etwas haben wir bei uns leider nicht."