Warm schunkeln

Kommentar

Der Karneval in Bonn hat es zum Sessionsbeginn nicht leicht: Im Spielwarengeschäft dreht die Eisenbahn ihre Runden durch verschneite Landschaften, Kinder ziehen mit ihren Laternen durch die Straßen, beim ersten "Alaaf" auf dem Bonner Markt testet die Stadt die Weihnachtsbeleuchtung der Remigiusstraße. Selbst manchen Gardekommandanten und eingefleischte Jecken hört man sagen: "Ich han noch jar kein Lust." Kein Wunder.

Während Kölner Narren vor Aufregung in der Nacht vor dem 11.11. kaum schlafen können, merkt hier so mancher erst beim Blick in den Kalender, dass die Session beginnt. Auf dem Alter Markt knubbeln sich de Lück, vor dem Bonner Rathaus findet jeder bequem einen Platz mit bester Sicht auf die Bühne. Der bönnsche Fastelovend kommt eben langsam in Fahrt.

Doch das ist auch gemütlich: Hier treffen sich die Vereine, Präsidenten, Ex-Tollitäten. Jetzt dürfen sie sich warm schunkeln, die stressigen Tage für die Funktionäre kommen noch früh genug. Und nach dem ersten Plausch über Kamelle und Co. wird der Karneval dann auch bald wieder ad acta gelegt. Zumindest auf Zeit. Denn Weihnachten ist nicht mehr fern.

[ zurück zum Artikel]