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Karneval in Bonn: Beueler Häärekomitee verliert beim Wettwaschen

Wasserschlacht am Wäschetrog : Beueler Häärekomitee hat beim Wettwaschen das Nachsehen

Einmal mehr musste sich das erste Beueler Häärekomitee beim Wettwaschen gegen die rechtsrheinischen Frauen geschlagen geben. Punkte konnten die Männer im Geschlechterwettkampf nur vereinzelt einfahren.

Die wichtigsten Personen im Saal sind beim Wettwaschen des Ersten Beueler Häärekomitees nicht etwa die Moderatoren oder die Wäscherprinzessin und ihr Anhang. Nein, es sind die Männer, die wieder alles aufwischen und aufsaugen, was die Leute auf der Bühne so fallen lassen. Zum Beispiel das ganze Konfetti und die glänzenden roten Herzchen, die das Alte Beueler Damenkomitee anlässlich seines 200-jährigen Jubiläums abschoss. Das wurde klaglos alles wieder weggefegt und -gesaugt. Alleine dafür sollten die Männer bei ihrem kleinen Wettbewerb gegen die Waschkompetenz der Frauenwelt zumindest einen Trostpreis bekommen.

Aber das Schicksal ist da knallhart: Am Samstag hatten die Mitglieder des Häärekomitees im Pfarrzentrum von Sankt Adelheid Pützchen wieder das Nachsehen, was ihren Sieg im vergangenen Jahr wie einen Ausrutscher zum Jubiläum erscheinen ließ. Wie kann man auch die Jury so ungleich mit zwei Frauen und nur einem Mann besetzen? Das kann man, weil es ja immer so war und das in Beuel und Liküra mit seinen Lieblichkeiten und der hohen Damenkomitee-Dichte auch eine karnevalistisch-historische Gerechtigkeit widerspiegelt.

Das Wettwaschen zwischen Wäscherprinzessin Sabrina I. mit ihren Wäscherinnen am einen Waschtrog und Bezirksbürgermeister Guido Pfeiffer – selber im Wäscherinnen-Outfit – und Uli Schmitz von den Hääre am anderen geriet zu einer regelrechten Wasserschlacht. So wild hatten es die Kontrahenten selten getrieben. Die Frauen traten natürlich im Ganzkörper-Spritzschutz auf, wirkten am Ende aber trotzdem durchnässt.

Keine Chance gegen 200-jährige Geschichte

Die Regeln sind altbekannt: Drei Minuten haben beide Teams Zeit, ihr Kontingent Wäsche zu waschen und sie von ihren Helfern ordentlich aufhängen zu lassen. Nachher entscheidet die Jury aus Maria Balensiefen, Ellie Smilie und Ralf Birkner darüber, welches Team gewonnen hat. Und die machten dem Häärekomitee klar: „Gegen 200-jährige Geschichte habt ihr mit euren 26 Jahren nichts zu melden.“

Gegen Liküra-Prinzessin Isabell I. sah das ähnlich aus, und das Häärekomitee verlor auch gegen Bonna Carina I. Punkten konnten die Herren zwischendurch immerhin gegen Abgesandte einiger Damenkomitees. Aber man muss das auch nicht überbewerten: „Es geht hier um den Spaß“, sagte Willi Härling vom Komitee.

Bühnenprogramm zum Teil nur Nebensache

Manche Besucher im gut gefüllten Saal nutzten die Veranstaltung auch zur Geselligkeit, da war das Bühnenprogramm Nebensache. Schade war das vor allem bei den Auftritten einiger Hääre, die wieder als Schlagersänger eine Play-Back-Show ablieferten. Vielleicht hätten sich Roland Kaiser, Jürgen Drews und Wolfgang Petry ein Bad in der Menge gönnen sollen, aber so waren das recht undankbare Programmpunkte.

Als auswärtige Acts kamen wie schon letztes Jahr die „Fidelen Sandhasen“ aus Troisdorf, das Beueler Stadtsoldatencorps und Sängerin Katharina Köppen. Lustig wurde es, als das Beueler Damenkomitee mit drei „Gründungsmitgliedern“ mit Rollatoren aufwartete, die aus der Zeit von vor 200 Jahren berichteten. Letztenendes verdankt die Welt die Weiberfastnacht ja den Männern der Wäscherinnen, die damals zum Feiern nach Köln zogen und damit den Trotz ihrer Frauen weckten. Also: Ein Hoch auf die Hääre! Wenigstens ein einziges Mal.

Hier geht es zur Bilderstrecke: So war das Beueler Wettwaschen 2024