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Dorfhäuser werden zum Gürzenich

Dorfhäuser werden zum Gürzenich

Sowohl in Ringen auf der Grafschaft als auch im Sinziger Helenensaal luden die Karnevalisten zu ihren Prunksitzungen ein. Es dominierten die Tänzerinnen der Karnevalsgesellschaften.

RINGEN. (jov) Mit einer tollen Prunksitzung startete die Karnevalsgesellschaft "Ringener Wendböggele" in die heiße Phase der fünften Jahreszeit. Dabei standen natürlich die Tollitäten der laufenden Session im Mittelpunkt des Geschehens. So zog das Prinzenpaar Alfred I. und Sigrid II. (Mücke) zusammen mit Kinderprinzessin Lena I. (Krämer) unter tosendem Applaus des Publikums in den rappelvollen "Gürzenich" der Ringener Turnhalle ein.

Im Schlepptau hatten die Tollitäten die komplette Tanzabteilung der KG, die "Ringener Sterne". Musikalisch wurden sie dabei exzellent begleitet vom Spielmannszug der Stadtsoldaten Rheinbach. Nach der Begrüßung der Gäste durch den KG-Vorsitzenden Albert Zabbei übernahm Sitzungspräsident Bert Ahrend das Kommando auf der Bühne. Die füllte sich gleich bis zum Rand, denn das komplette Stadtsoldatencorps Rheinbach marschierten mit Pauken und Trompeten ein und zeigte ihre begeisternden Tänze.

Anschließend waren die Mini und die Mittleren Funken an der Reihe. Die präsentierten ihre Tänze mit großer Disziplin. Als "Die zwei Plätteköpp" waren Gregor Sebastian und Karl Knieps aus Walporzheim angereist und feuerten einen Pointe nach der anderen auf das Publikum ab, das auch an diesem Abend wieder in tollen Kostümierungen erschienen war. Tänzerisch ging es nun auf der Bühne weiter mit dem temporeichen Auftritt der Juniorgarde und anschließend gleich mit der ausgezeichneten Darbietung der erwachsenen Garde.

Mit musikalischen Gags rissen "Labbes on Drickes" (Michael Henkel und Guido Streusser) das Publikum von den Sitzen. Ihre gesanglichen Darbietungen sorgten für lang anhaltende Lachanfälle beim Publikum. Über das gar nicht so trockene Thema des Führerscheinentzuges berichtete anschließend Büttenredner Andy Marquard, einstmals Prinz in Heimersheim.

Einer der Höhepunkte des Abends war aber der Auftritt des Männerballetts "Ringener Perlen", das in dieser Session in besonderer Mission unterwegs ist, schließlich kommt das letztjährige Dreigestirn samt Adjutant aus ihren Reihen. Unter weiblicher Leitung von Sigrid Laux und Brigitte Steinhauer hatten Günther "Günni" Steinhauer (die dickste Primaballerina Deutschlands), Torsten "Toto" Hennig, Leo "Taatebär" Pohlen, Georg "de Erklärbär" Laux, Detlev "Daddy" Hennig, Michael Wildenhain, Willi Reimertshofer, Jürgen "Kung Fu Panda" Knieps, Rene "Weißer Riese" Schmitz und Markus Stollenwerk das Münchner Oktoberfest noch einmal nachgeholt und brachten mit bayerischen Volksliedern die Stimmung im Saal auf den Siedepunkt.

Nicht von schlechten Eltern war auch dieses Mal der Showtanz der Juniorgarde, die sich zu Ehren der Ringener Tollitäten erneut von ihrer besten Seite zeigten. "Der Een on der Anne" lieferten sich anschließend ein gesalzenes Zwiegespräch, Thomas Berschbach und Udo Kohn überzeugten mit einem lustigen Auftritt, gespickt mit Witzen, toller Mimik und spontanen Aktionen mit dem Publikum. Als "Burgstürmer" sorgten Dirk Zavelberg und Karl-Heinz Wendt aus Wormersdorf für musikalische Unterhaltung, bevor es richtig meisterlich im Saale wurde. Mit der Tanzgruppe "Magic Dancers" aus Kripp stand nämlich kein Geringerer als der Deutsche Meister 2011 im Formationstanz auf der Bühne.

Nun war die Garde der Ringener Wendböggele an der Reihe mit ihrem Showtanz, der ebenfalls von Inge Schragen einstudiert worden war. Sie stellten dabei unter Beweis, dass auch auf der Grafschaft hochklassiger Tanzsport geboten werden kann. Den musikalischen Abschluss der gelungenen Prunksitzung gestalteten die "Jodesberger Junge" mit einem stimmungsvollen Programm voller Lieder zum Mitsingen, Mitmachen und Mitklatschen.

SINZIG. (lz) "Et brennt, et brennt, de Feuerwehr och em Fastelovend rennt", so heißt das Sessionsmotto der KG Närrische Buben in Sinzig. Und nicht die Wehr, sondern die Sinziger Jecken rannten im Wortsinne am Samstag in Richtung Narrhalla Hellenensaal. Zum ungewohnten Sitzungsbeginn um 17.11 Uhr war der mit 400 Besuchern bestens besetzt. Dass man entgegen aller Tradition den Sitzungsbeginn auf den späten Nachmittag vorverlegt hatte, erwies sich also als Erfolg.

Und noch eines hatte man sich bei den Buben und Sitzungspräsident Hans-Peter Floter auf die Fahnen geschrieben: Sitzungsbeginn mit närrischem Vollgas. Bereits der Eisbrecher hatte es in sich. Als "dä Tuppes vom Land" lieferte die Kölner Nachwuchskraft Jörg Runge eine gnadenlos jecke Analyse der heutigen Zeiten aus kölscher Sicht. Kleine Kostprobe: Früher stand der Bankräuber vor dem Schalter, en unsere Zick, stohn die Gangster of der andere Sick".

Die Mädchen der Showtanzgruppe Blue Velvet aus Bad Bodendorf boten mit viel Stimmungsmusik einen tänzerischen Rundgang über das Oktoberfest. Und dann setzten Sinzig Tollitäten Häns III. und Sentiaca Melanie I. (Ehepaar Salscheider) noch einen drauf. Beim furiosen Einzug erwiesen sich Tollitäten und Gefolge als Stimmungskanonen. Ihr Stimmungslieder-Potpourri "Die Karawane zieht weiter, der Prinz der hätt Dursch", hat das Zeug zum Markenzeichen und zum Kultsong der Session zu werden.

Nach dem Gardetanz der Stadtsoldaten dann der nächste Höhepunkt. Kölns Altmeister Karl-Heinz Jansen bewies als "dä Trötemann", dass man auch jenseits der 85 Lebenslenze noch einen Saal in Stimmung treiben kann.

Die Bütt wurde aber auch vom "der En on der Anne" alias Udo Kohn und Thomas Berschbach oder dem Linzer Stammgast Willi Schmitz, der als himmlischer Bote angereist war, geentert. Zur Reise auf eine Pirateninsel entführten die Showtanzgruppe der Stadtsoldaten bei ihrem neuen Tanz "Kaperfahrt".

Für die Schunkelmusik sorgten die Rhein-Ahr-Spatzen als Hausband und in der Abteilung "Dicke-Backen Musik" marschierten sowohl der Musikzug der Fideln Burggrafen aus Bad Godesberg als auch zum Sitzungsabschluss die LiKüRa-Ehrengarde Bonn auf.