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Ein Extra-Kick für die Narretei

Ein Extra-Kick für die Narretei

Wechsel des Veranstaltungsortes beflügelt die Sitzung des SV Kripp - Empfang der Oberwinterer Senatoren in Rolandseck

Knapp einen Monat vor Beginn des Straßenkarnevals erlebt der Saalkarneval derzeit seinen Höhepunkt. So feierten auch die Narren in Kripp, die Senatoren der Oberwinterer Karnevalsgesellschaft Grün-Weiß luden dagegen zum Empfang.

Kripp. (wtz) Manchmal kann ein Ortswechsel wahre Wunder bewirken. Auch wenn man sich, wie im Fall des Sportvereins Kripp, der am Samstagabend in der Turnhalle der Grundschule die große Karnevalssitzung feierte, nur wenige Meter vom angestammten Platz entfernt. Hatten die Narren noch bis vergangenes Jahr ihre Sitzung in der Aula im Kellergeschoss der Schule gefeiert, so wirkte der Wechsel in die nicht nur größere, sondern optisch auch wesentlich einladendere Turnhalle wie eine Frischzellenkur auf das Gemüt der Jecken.

Ein ausverkauftes Haus konnte das Sitzungspräsidenten-Duo Hermann Esser und Marc Göttlicher bereits vor dem Startschuss verkünden. Von der ausgelassenen Stimmung waren sie dann aber selber ein wenig überrascht. Mit einem Programm, das sowohl den Auftritt von heimischen Kräften wie auch von "eingekauftem" Personal im gelungenen Mix vorsah, wurden die gut 350 bunt kostümierten Narren verwöhnt. Den ersten Beifallssturm ernteten Melanie Lange und Martin Pelzer, das Tanzpaar der Kripper Prinzengarde, für ihre mitreißende Vorführung auf der Bühne.

Wohingegen Edno Bommel, der sächsische Telefonschreck, bekannt aus diversen Radiosendungen, als perfekter Senkrechtstarter in der Bütt fungierte. "Wir freuen uns, dass so viele Narren den Weg zu uns gefunden haben. Da macht die Moderation doppelt so viel Spaß, wenn man das entsprechende Feedback bekommt", gestand Hermann Esser zwischen zwei Darbietungen. Überaus erfolgreich schlug sich aber auch sein "Azubi" Marc Göttlicher, der in die Fußstapfen seines "Lehrmeisters" treten soll.

Ein Stück Kölner Karneval hielt sowohl mit der "Kölsch Fraktion", einem Trio um den ehemaligen Frontmann der Höhner, Peter Horn, sowie den Cheerleadern des 1. FC Köln Einzug in die Turnhalle. Die zweite deutsche Karnevalshochburg, Düsseldorf, repräsentierten die "Swinging Fanfares" mit viel Musik und wirbelnden Instrumenten. Die heimlichen Stars der Kripper Sitzung waren dann aber doch die Kräfte aus der Region. Zum Beispiel die Showtanzgruppe der Kripper Prinzengarde, das Stadtsoldatencorps aus der Kernstadt Remagen sowie die Kripper Stadtsoldaten.

Rolandseck. (wtz) Sie sind keine Freunde von großem Regelwerk. Und großartig auffallen wollen sie eigentlich nicht. Kein Wunder also, dass sie keine Uniformen tragen und trotzdem ein fester Bestandteil im Oberwinterer Karneval sind. Die Rede ist von den Senatoren der Karnevalsgesellschaft Grün-Weiß, die zum Empfang im benachbarten Rolandseck geladen hatten.

Die 24 Männer und vier Frauen tragen mit ihren Spenden dazu bei, dass zum einen die große Prunksitzung im "Oberwinterer Glaspalast" jedes Jahr mit Spitzenkräften gefeiert werden kann, zum anderen aber auch, dass - dank der finanziellen Unterstützung für Prinzenpaar und Kinderprinzessin - für den einen oder anderen, großen oder kleinen Jeck, ein Traum in Erfüllung gehen kann.

"Unser Empfang versteht sich als zwangloses Treffen mitten in der Session. Aber ganz ohne Bühnenprogramm oder Tanz, so dass der entspannte Plausch nicht zu kurz kommt", erklärte Senatspräsident Hermann-Josef Jahn zu Beginn des Abends. Als gesellige Gastgeber mittlerweile weit über die eigenen Reihen bekannt, sind die Einladungen zum Senatsempfang heiß begehrt.

"Wir laden alle karnevalistischen Vereine des Ortes ein. Bei den Hunnen, den Möhnen und den Fährnarren, aber auch bei der Hafengarde, dem Festausschuss und der KG muss immer gelost werden, damit die Einladungen gerecht verteilt werden", weiß Jahn und versteht dies als Kompliment, denn schließlich gibt er sich mit seinen beiden Vorstandskollegen Helga Schäfer und Uli Brumm immer wieder größte Mühe, die Senatoren als gute Gastgeber zu präsentieren.

Belohnt wurden die Bemühungen mit dem Besuch des Prinzenpaares, Ali und Marlies Frensch, die gemeinsam mit der Kinderprinzessin Laura Hochstädter die Gelegenheit nutzten, sich einmal bei jenen zu bedanken, die mit ihrer Arbeit im Hintergrund dafür sorgen, dass sich der Oberwinterer Karneval auf der Bühne und in aller Öffentlichkeit im Verlauf der letzten Jahre zu einem Aushängeschild entwickelt hat.