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Sinziger Prinz kommt ohne Federn und Strumpfhose

Sinziger Prinz kommt ohne Federn und Strumpfhose

"Ausgefallene Sitzung" braucht kein Konzept - sie ist einfach ausgefallen

Sinzig. (lz) Die Hausband hieß "Kamelica", der Prinz kam samt Gefolge im Räuberzivil, das überwiegend jüngere Publikum tobte im altehrwürdigen Helenensaal: alles sichere Anzeichen für die "Ausgefallene Sitzung" der Närrischen Buben.

Die "Ausgefallene Sitzung" ging am Samstag in die fünfte Runde und hat damit schon eine eigene Tradition im Programm der Karnevalsgesellschaft Närrische Buben entwickelt. Das Anheizen übernahm mit rockigen Tönen die Hauband "Kamelica", mit Moderator Robert Lohmer als Frontmann. Die Organisatoren um Torsten Hirte, Robert Lohmer und Dirk Keller hatten erneut am Konzept gefeilt.

Wo normalerweise Gruppen aus dem Publikum die Beiträge zum Programm liefern, konnten in diesem Jahr die Sinziger "Polka-Poyz" engagiert werden. Die Cover-Combo verstand es gekonnt, Hits und Evergreens ein Polka-Kleid überzuziehen, um damit die Massen zu begeistern. Neben den "Polka-Poyz" hatten die Mädels der Showtanzgruppe "Blue-Velvet" aus Bad Bodendorf und die Showtanzgruppe der Sinziger Stadtsoldaten für Stimmung gesorgt.

Der Sinziger Elferrat glänzte mit der Hitparade, und der SC Bad Bodendorf bot eine spontane Einlage. Prinz Jürgen II. (Werf) von Werfhausen aus Bad Bodendorf und seinem Gefolge machte das Bad in der Menge und der eigene Show-Auftritt richtig Spaß. Er musste eine Wette einlösen und auf einem Stuhl mit nur zwei Beinen sitzen.

Ungezwungen gingen die Närrischen Buben ans Werk, denn "echter" Karneval stand im Vordergrund. Mit dem Konzept der "Konzeptlosigkeit" hielten die Organisatoren den "traditionellen Sitzungen" den Spiegel vor: Der Karneval nahm sich selbst aufs Korn und bot daher auch eingefleischten und bekennenden Anti-Karnevalisten einen Grund in den Helenensaal zu kommen.

Es gab keinen Ablauf beim Programm, vielmehr mussten sich alle Auftretenden in eine Liste eintragen und einen Zeitraum für den Auftritt sichern; ganz nach dem Motto: "Wer zuerst kommt, malt zuerst." Heraus kam ein spontanes Karnevals-Quiz, unfreiwillige Gesangseinlagen, und das Publikum wurde auf die eine oder andere Weise in den Urkarneval eingebunden. Am Ende blieb schließlich nur eines sicher: die Ausgefallene Sitzung ist und bleibt ausgefallen.