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Zoch in Remagen: Schwarze Engelchen und rote Kosaren

Zoch in Remagen : Schwarze Engelchen und rote Kosaren

Der Regen kann die gute Stimmung beim Karnevalszug in der Römerstadt nicht vermiesen. Zum 25. Mal übernahm Jörg Diwo die Zugleitung.

Stippeföttcher und Nachtjacken, schwarze Engelchen und jecke Vögel, ein Bierkasten zu Fuß unterwegs, jede Menge Pulverdampf und wild gewordene Mexikaner, Sonnenschein und dunkle Regenwolken: Der Remagener Karnevalszug hatte es mal wieder in sich. Zum 25. Mal oblag die Zugleitung Jörg Diwo. Zu dessen Jubiläum hatte er sich allerdings ein wenig besseres Wetter gewünscht. Wirklich abträglich waren die Regenschauern allerdings nicht: Die Stimmung am Wegesrand war dank der fast 50 Zugnummern bestens.

Noch länger als Diwo im Amt ist, gibt es die Twirling Sticks: Seit nunmehr 30 Jahren wirbeln sie die Stöcke gekonnt durch die Luft. Die in schwarz-silber gekleideten Mädchen bildeten dann auch die Spitze des Narrenumzuges, der sich von der Rheinhalle bis in die Innenstadt schlängelte. „Mir sin jung und janz verrückt, die 80er sin jetzt zurück“, lautete das Motto einer Gruppe, die ihren prächtigen Wagen in eine rollende Disco umfunktioniert hatten und mit Frisuren aufwarteten, die man ansonsten höchstens noch aus „Dallas“ oder „Denver Clan“ in schlimmer Erinnerung hat.

Die Kripper Wiever erklärten: „Ein jecker Vogel kommt selten allein“ und zeigten eindrucksvoll auf, dass sie damit recht hatten. Denn es folgten wilde Mexikaner, die freundlicherweise 9447 Kilometer zurückgelegt hatten, um dem Remagener Umzug mit Poncho und Sombrero beizuwohnen. Reichlich rebellisch: die SPD mit ihrer Bürgermeisterkandidatin Sabine Junge. Die Gruppe trat als „Rote Korsaren“ an, die allerdings nicht in der Karibik, sondern am Rhein kaperten und wilderten. Wie immer mit einer riesigen Abordnung dabei: die Stadtsoldaten. Majoretten, Kadetten, Regimentskapelle, Pulverwagen, fesche Marketenderinnen gehörten zum großen Tross.

„Karneval und Wein in Remagen am Rhein“ hieß es einen Wagen weiter, der mit Reben und der Remagener Weinkönigin geschmückt war. Da fühlten sich die französischen Gäste schnell wie zu Hause: Bereits zum zweiten Mal nahm eine Gruppe der „Freunde von Remagen“ aus der Partnerstadt Maisons-Laffitte am Karnevalsumzug teil. Die Fußgruppe servierte französische Küche. Einen Bon appetit konnte man angesichts der vielen Schönheiten auch bei den Saloon-Girls mit Ex-Obermöhn Ingrid Efferz bekommen. In ihrer mobilen „Wild-West-Gastwirtschaft“ hing ein Plakat: Wanted: Prinz für 2018“. Vielleicht klappt es ja in der nächsten Session. In Ermangelung einer Tollität bekam Kinderprinzessin Sophie I. umso mehr Applaus. Ihr Motto: „Alaaf you“. Die Magic Dancers und die Prunkwagen der Narrenzunft bildeten den Abschluss des Zuges.