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Sitzung in Altenahr: Sport steht bei Karnevalsfreunden Altenahr im Fokus

Sitzung in Altenahr : Sport steht bei Karnevalsfreunden Altenahr im Fokus

Die Karnevalsfreunde Altenahr feiern ihren Großkarneval im Saal des Winzervereins mit Musik, Tanz und Sketchen. Für eine Szene schlüpfte die Jugend in die Rollen von Ultras des 1. FC Köln.

Ein voller Saal in der Winzergenossenschaft in Altenahr war den Jecken der Karnevalsgesellschaft „Karnevalsfreunde Altenahr“ (KfA) zu ihrer Großkarnevals-Sitzung zwar nicht beschieden, dafür machten die Besucher aber Stimmung für zwei Säle. Mit einer gelungenen Mischung aus Tanz, Musik und Sketchen konnte sich das Programm sehen lassen, sodass in über vier Stunden zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkam.

Wenn der Prinz „kütt“, dann kann es auf der Bühne schon einmal eng werden. Wie ein Hofstaat flankierten das Blasorchester und die unterschiedlichen Funken der KfA Prinz Lars I. (Lara Raupach) mit seiner Jungfrau Angelina I. (Bruchhausen) und Bauer Nico I. (Kaspari). Zu den Tönen von „Wolkeplatz“ der Gruppe MILJÖ ließen die Tollitäten das Publikum mitklatschen und -singen. Weinkönigin Tina Marie Schmidt verlieh fleißig den Sessionsorden mit dem Motto „Im Langfigtal klafft eine Lücke, der Heli bringt die neue Brücke“. Dass Karnevalsmusik und zünftige Blasmusik prima zusammen passen, bewies das Orchester mit einem langen Karnevalsmedley.

Als nach dem Auszug die Moderatoren Hans-Jürgen Reuter und Frank Linnarz alleine auf der Bühne standen, wirkte diese urplötzlich wie ausgestorben, weshalb sie schnell und in teils fliegendem Wechsel wieder befüllt wurde. Gleich fünf Tanzformationen hatten den Weg nach Altenahr gefunden. Ein Heimspiel hatten die Mittleren und Großen Funken der KfA. Die Mittleren überzeugten besonders durch ihre drei Funkemajores, die es ermöglichten, Paartanz-Elemente in die Darbietung einzubauen. Bei den Großen waren Hebefiguren und Würfe an der Tagesordnung.

KfA liefert hausgemachte Sketche

Die Prinzengarde Kasbach kombinierte Gardetanz mit Show-Elementen und „Purple Pepper“ aus Ahrbrück ging schon mit dem Einzug in die Vollen. Hebefiguren bis unter die Decke, waghalsige Würfe und herausstechende Synchronität rissen das Publikum mehrmals zu Zwischenapplaus hin.

Die Nachbarn von den „Aleburje Breiede“ aus Altenburg hatten nicht nur ihre Damengarde im Gepäck, sondern bewiesen mit Solomariechen Francesca Reimer, dass auch ein kleines Mädchen eine große Bühne prima ausfüllen kann. Hausgemachte Sketche sind ein Merkmal der KfA. Diesmal stand der Sport im Fokus. So wurde am Rande des „Panoramalaufs“ über den „Mann über 50“ und Läufer in hautengen Dressen sinniert. Die Jugend des „Kinder-Mitmach-Karnevals“ gab sich als Ultras des FC Köln, die von ihrer Betreuerin dazu angehalten werden, nicht in den primitivsten Abgründen der Sprache zu versinken.

Ob die Schlussmoral „Keine Gewalt, sonst gibt’s was auf die Fresse“ das Ziel der Pädagogin war, mag dahingestellt sein, Spaß hatte jedoch der ganze Saal. Pfarrer Axel Spiller lud humoristisch zur Sonntagsmesse ein und Moderator Reuter erinnerte am Akkordeon mit „Wir werden uns wiedersehen“ an den verstorbenen Gründungspräsidenten der KfA, Ralf Karutz. Mit einem Gesangsvortrag des Opernsängers Norbert Conrads und den Klängen der „Kölsch-Band“ fand der Abend zu später Stunde einen runden Abschluss.