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Die Zeitreise geht zurück nach Anno Pief

Die Zeitreise geht zurück nach Anno Pief

Auf der Sitzung der GKG Bergfunken kommt das Godesberger Sessionsmotto zu besonderen Ehren

Muffendorf. "Bergfunken aktiv - Fastelovend wie Anno Pief" - mit ihrem Motto griff die Große Karnevalsgesellschaft Bergfunken in ihrer Milljöh-Sitzung das Sessionsmotto des Bad Godesberger Karnevals auf. Der Elferrat präsentierte sich den Narren in der Kleinen Beethovenhalle in Kostümierungen, die an vergangene Zeiten erinnerten.

Und auch unter den Jecken waren viele, die mit Fliege, Zylinder, Monokel und Spitzbärtchen eine Zeitreise zurück nach "Anno Pief" unternommen hatten. Überhaupt zeigten sich die Narren an dem Abend einfallsreich. Man sah Indianer, einen "Mann vom Tüff", Schmetterlinge, Scheichs, einen römischen Konsul und Clowns in rauhen Mengen.

Das Programm, das die Bergfunken auf die Beine gestellt hatten, war wie gewohnt unterhaltsam und schmissig. Das Kindercorps erfreute die Gäste gleich zu Beginn mit pfiffigen Gardetänzen, danach betrat das Gesangsduo "Weber und Weber" die Bühne. Mit humorvollen Liedern und spitzzüngigen Redeschlachten strapazierten sie die Lachmuskeln des Publikums. "Du denkst, du bist vierzig - und das schon seit Jahren", nahmen sie das Thema "Altern" aufs Korn.

Das geht bekanntlich schneller, als man denkt, und dann lebt man nach der Devise "Sex, Drugs and Riesterrente". Danach standen acht "Hosenscheisser" auf der Bühne und heizten dem Saal tüchtig ein. Bei der Mitmach-Musikshow, die die "Botzedresser" ablieferten, hielt es keinen mehr auf seinem Sitz, lautstark wurde mitgesungen und mitgeklatscht, ob Radetzkymarsch, Schunkelsong oder "Viva Colonia".

Mit launigen Sprüchen führte Sitzungspräsident Hans-Jürgen Züllighoven durch den Abend, die Kapelle "Otto Schmitz & Co." aus Köln sorgte für musikalische Unterhaltung. Tanzakrobatik der Sonderklasse lieferten die "Fidelen Sandhasen" aus Oberlar. "Sie sehen jetzt den amtierenden Deutschen Meister im Gardetanz", war Kommandant Thomas Paege sichtlich stolz auf seine Truppe.

Zu Recht, denn was die Sandhasen ablieferten, war eine eindrucksvolle Tanzshow, gespickt mit kunstvollen Pyramiden, Hebefiguren und artistischen Sprüngen, so dass man schon beim Zusehen außer Atem geriet.

Das "Kölsche Potpourri" war perfekt choreographiert, an jeder Stelle auf der Bühne war etwas los. Da in der Kleinen Beethovenhalle die Empore zu tief über der Bühne hängt, konnten die Hasen ihre Trickkiste nicht völlig öffnen, rissen das Publikum aber trotzdem zu Ovationen hin.

Von Erlebnissen in Bad Godesberg berichtete Mario Fuchs als "Redakteur". Bei Bücher-Bosch wollte er das Buch "Der Mann ist der Herr im Haus" erwerben. "Märchenbücher führen wir nicht", war dort die Auskunft. Außerdem wusste der Herr von der Presse den Unterschied zwischen der Konrad-Adenauer-Brücke und einem Glas Kölsch: "Über die Brücke geht jeder, über ein Glas Kölsch nix."

Damenpräsidentin Renate Heister und Literatin Helga Schell traten, in züchtigen Badeanzügen von Anno dunnemals, als Dame und Herr im Bad auf. Dazu erklang "Ich hab das Fräulein Helene baden sehen".

Das Tanzpaar der Bergfunken, Thomas Benz als Tanzoffizier und Natascha Thierry als Tanzmariechen, präsentierte dem Publikum sein Können, die "Jodesberger Junge" unterhielten die Gäste mit alten und neuen Songs wie "Im Himmel is de Düwel loss". "Madam Motterboddem" hatte deftige Begebenheiten aus dem Landleben zu berichten. Einen umjubelten Auftritt genoss das Godesberger Prinzenpaar.