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"DJ Ötzi hat keinen Vertrag für Kult Kölsch"

"DJ Ötzi hat keinen Vertrag für Kult Kölsch"

Wiener Manager will Veranstalter der Party in der Bad Godesbeger Stadthalle wegen schweren Image-Schadens verklagen - Agentur bestätigt gescheiterte Vertragsverhandlungen - Peter Kral: Stimmt alles nicht

Bad Godesberg. DJ Ötzi ist nicht nach Bad Godesberg zum Kult-Kölsch-Karneval gekommen, weil er "keinen Vertrag mit dem Veranstalter hat". Das teilt Karl Haas vom Fechter-Management in Wien mit, das den österreichischen Sänger vermarktet. Viele der rund 3 000 Besucher der Karnevals-Party in der Stadthalle haben sich beschwert, weil der Barde am Samstag nicht, wie vom Veranstalter angekündigt, aufgetreten ist.

Die Fechter-Agentur hat bereits einen Anwalt beauftragt, um herauszufinden, wer eigentlich der Kult-Kölsch-Veranstalter ist, um gegen ihn zu klagen. Denn die Veranstalter der Bad Godesberger Party hätten unerlaubterweise mit dem Namen DJ Ötzi geworben "und einen schweren Image-Schaden angerichtet".

Selbst im Internet sei mit dem guten Namen des Sängers die Werbetrommel gerührt worden. Die Münchener Agentur EPM Entertainment, die im Auftrag des Kern-Veranstaltungsservices tätig wurde, habe im November erstmals in Wien wegen einer Ötzi-Verpflichtung für die Bad Godesberger Party angefragt. Haas: "Doch seit dem 10. Jänner war klar, dass es keinen Vertrag geben wird." Der Veranstalter habe die geforderte Gage nicht bezahlen wollen oder können.

Nach Angaben der EPM-Agentur in München haben die Wiener Ötzi-Manager "die Gage tierisch erhöht", so dass es zu keinem Vertrag gekommen sei. Gibt es keinen Vertrag? "Stimmt alles nicht", sagt Peter Kral, der nach eigenen Angaben nur die Pressearbeit für Kern gemacht hat. Auch er wolle einen Anwalt einschalten, denn es gebe einen Vertrag mit DJ Ötzi. Ob der denn in der Zeitung veröffentlicht werden könnte? Der Vertrag sei bei Dennis Kern, dem Veranstalter, so Kral, und der sei in der Schweiz, habe kein Handy und sollte erst am Mittwochabend wieder in Bonn zurück sein.

Am Mittwoch haben sich weitere Leser in der Redaktion gemeldet, die Beschwerden "über die misslungene Party" loswerden wollten. Denn die Kult-Kölsch-Karneval-Gästeseite im Internet war nicht mehr erreichbar. Partybesucherin Ricarda Dienst beispielsweise will prüfen lassen, wie sie und ihre fünf Begleiterinnen ihr "Eintrittsgeld zurückbekommen können".

Jürgen Harder, von 1999 bis 2001 Alleinveranstalter des Kult-Kölsch-Karnevals in der Beethovenhalle, nimmt diesen Titel für sich in Anspruch. Sowohl Harder als auch die Frau Peter Krals haben den Namen schützen lassen. Ein letztes Wort darüber werde ein Gericht sprechen müssen, so Harder am Mittwoch.

Doch der Name sei kaum noch etwas wert, sagt der Geschäftsführer von Bonn Musik, denn "mit der misslungenen Veranstaltung in der Stadthalle" sei das mühevoll aufgebaute Image kaputt gemacht worden. "Wer den Namen hört, wird an die Party 2002 erinnert und kommt nicht mehr auf eine gleichnamige Veranstaltung, wenn auch ein anderer als Veranstalter auftritt", sagt Harder.

Auf der ebenfalls am Samstag in der Beethovenhalle mit 4 500 Gästen veranstalteten Karnevalsparty hat Harder "freiwillig auf den Namen Kult-Kölsch-Karneval verzichtet".