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"Kollenjäger" strömen ins Dschungelcamp

"Kollenjäger" strömen ins Dschungelcamp

In Niederbachem reihen sich viele lustige Wagen und Fußtruppen aneinander - Die Feuerwehr erklärt den Ort zum Naturschutzgebiet

Wachtberg-Niederbachem. Gelegentliche Schneeschauer konnten die Narren in Niederbachem nicht erschüttern, am wenigsten den jüngsten Teilnehmer des Rosenmontagszugs. Der ist siebeneinhalb Monate alt, heißt Markus Müller und verschlief gut eingemummelt im Kinderwagen den Umzug.

Den schob Mama Barbara vor sich her, die als eine von mehreren "Hamburger Deerns" im blau-weiß gestreiften Seemannsdress mitmarschierte, mit dabei auch Papa Michael als "Hamburger Jung".

Als der Zug in Niederbachem beim Kommentatorenstand auf der Konrad-Adenauer-Straße ankam, hatte er bereits das halbe Tal umkurvt und bunt kostümierte Narren an die Straße gelockt. Angeführt von der Feuerwehr, die Niederbachem zum Naturschutzgebiet erklärte, reihten sich viele lustige Wagen und Fußtruppen aneinander.

Schmissige Musik servierte der Spielsmannszug der Hetzbröde aus Adendorf, eine rollende Disco führte der Junggesellenverein spazieren, gefolgt vom Partnerschaftsverein "Wachtberg - La Villedieu-du-Clain", dessen Mitglieder sich ganz französisch gaben.

Sogar ein kleiner Eiffelturm war dabei. Bürgermeister Hans-Jürgen Döring machte als Napoleon eine gute Figur und schenkte Rotwein aus, und damit der deutsch-französische Motor auch richtig rund läuft, spendierte Stefan Hahn, der Vorsitzender des Vereins, Kölsch aus einem Fässchen, das er vorm Bauch trug.

"Baachem sucht den Superstar" titelten die Sebastianus-Schützen ihren Wagen, während der MGV Niederbachem Finanzminister Eichel und seinen "Schwarzarbeiter-Verfolgungswahn" aufs Korn nahm.

"Die Kollenjäger", ein Kegelverein aus Niederbachem und Gimmersdorf, hatten ein beeindruckendes "Dschungelcamp" nachgebaut, in dem sie sich, anders als die TV-Show-Kollegen, ausgesprochen wohl fühlten.

Zu verdanken hatten die Niederbachemer den schönen Zug der KG Rot-Gold, die gleich mit vier Wagen vertreten war. Im ersten präsentierte sich die Kindertanz- und Showgruppe der KG. Auf die Frage, ob sie denn nicht auch auf dem Wagen etwas tanzen könnten, gab eine junge Dame von vielleicht sechs Jahren ganz ernst zurück: "Das geht nicht, wir müssen doch Kamelle werfen."

Der Wagen des KG-Vorstands war als riesige "Emma", der Lokomotive von Lukas, dem Lokomotivführer, gestaltet. Hier schaufelten KG-Vorsitzender Erich Jürgen Koch und Präsident Robert Wiesel allerdings keine Kohlen, sondern verteilten närrisches Manna ans Jeckenvolk.

Nach dem üppig geschmückten Prunkwagen des Damen-Elferrates mit Präsidentin Christel Koch folgte schließlich noch der Senatswagen der KG mit Senatspräsidentin Angelika Höricke. Kein Wunder, dass sich bei dem launigen Umzug der Wettergott doch noch gnädig zeigte und die Wolken langsam beiseite schob.