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Prachtvoller Blüten-Tabaluga bannt die Blicke

Prachtvoller Blüten-Tabaluga bannt die Blicke

Schneeschauer machen den Jecken in Villip und Gimmersdorf nichts aus

Wachtberg. (waj) Der närrische Lindwurm hatte in Villip schon ein paar Kilometer hinter sich, als ein tarnfarbener Tornado der Bundesluftwaffe im Tiefflug mit einer Halbrolle um die eigene Achse den Zug der Rot-Goldenen begrüßte.

Von dem Jet-Sound bekamen die meisten Zugbesucher kaum etwas mit, denn der Tambour-Sport-Club Villip, die blaugesichtigen "Näfbach Guggers" aus der Schweiz und auch die Big-Band der Honnefer Musikschule trommelten und tröteten, was das Zeug hielt.

Frost und Schneeschauer in Serie konnten den Jecken nichts anhaben. Die rot-weißen Garden und Tanzgruppen paradierten durch die engen Gassen, vorbei an rund 2000 "Kamelle" rufenden Zugbesuchern, die kaum Platz zwischen den Fachwerkhäusern fanden. Ein prachtvoller Blüten-Tabaluga aus 23 000 Papiertüchern war der Blickfang der Villiper, die viel Unterstützung von anderen Wachtberger Ortschaften erfuhren.

Vorneweg Zugleiter Thomas Knapps, der mit Kuhglockengeläut die Zug-Tete voll im Griff hatte. Dazwischen Ratsfrau Renate Offergeld, die für die Multiplikatoren im Einsatz war und fleißig Infos verteilte. Der harte Kern der KG tobte im Kochlook durch die Jecken, bombardierte das Narrenvolk an den geschmückten Häusern mit süßen Sachen.

Genau 22 Wagen und Fußgruppen zählte der närrische Lindwurm, DRK und Polizei nicht eingerechnet. Besondere Vorkommnisse wurden nicht registriert, dafür flossen Unmengen vergorener Malzauszug, härtere Stimmungsmacher und Nobelbrause durch die Kehlen der Schunkeltruppen.

Beim Biwak an der Feuerwehr, beim Hotel Görres und im Henseler Hof feierte der harte Kern noch bis in den späten Abend.

Fünf Kilometer weiter in Richtung Rhein tobten kleine und große Chinesen aus Ließem durchs idyllische Gimmersdorf, verscheuchten alle Autos. Natürlich wurde an den Gegnern der geplanten Ortsumgehung kein gutes Haar gelassen. Umgehängte Autos aus Pappkartons und aufgeklebte Reime dokumentierten, dass die Bürger an der Ortsumgehung auf jeden Fall festhalten wollen.

Als gestreifte Katzen schlichen die "Lindenblüten" in ihrem Revier umher. Den Takt dazu gaben die Züllighovener Tamboure und die Blue Moods an. Aus Oedingen leisteten die Rheinhöhenfunken karnevalistischen Flankenschutz.

Wachtberger Junglandwirte brachten frischen Küstenwind und Fisch in den Fachwerkort, Trucker aus Pössem donnerten mit der Rebellenfahne der Südstaaten durch die Gassen, in denen die Jugendgarden fleißig die Tanzbeine in die frostige Luft hoben. Im Dorfsaal und in den Innenhöfen von Gimmersdorf wurde der Rosenmontag noch zünftig und vor allem recht lange begossen.