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Jecke Wiever sind "Düsentriebwerke der KG"

Jecke Wiever sind "Düsentriebwerke der KG"

Große Selhofer KG zeichnet beim Festakt zum 75-Jährigen verdiente Mitglieder aus - Ehrenteller mit Orden für Laudator und Ehrenmitglied Heinz Pfälzer

Bad Honnef. (qg) "Dat ist Selefer Fastelovend." Mit diesen Worten und sichtlich stolz präsentierte der Präsident der Großen Selhofer KG, Christian "Büb" Brodesser, am Sonntag beim Festakt zum 75-jährigen Vereinsbestehen "dat janze Jeschmölz" auf der Bühne im Saal Kaiser. Es war ein beeindruckendes Bild: voran der Nachwuchs - die Pänz der Rasselbande -, dann die Mariechen des Damentanzcorps in ihren blau-weißen Uniformen, die "Old-Stars" in Clownskostümen sowie der Damen- und der Herren-Elferrat.

Das Jubiläum war an diesem Festtag auch Anlass, die Jahrzehnte Revue passieren zu lassen. Ehrenmitglied Heinz Pfälzer hatte alte Aufzeichnungen, Akten und Zeitungsartikel über den Verein gesammelt und in Chroniken zur Karnevals-Historie in der Region geschmökert. Das Ergebnis seiner umfangreichen Recherchen stellte er den Gästen als Laudator vor: Im Siebengebirge wird mindestens seit 1220 Fastelovend gefeiert. So schrieb Caesarius, Mönch von Heisterbach, dass die Tage vor Beginn der Fastenwochen bei den "Mannsleuten die Zeit des Taumelns und der heftigen Gelage" sei.

Unter den Franzosen sei Karneval sehr zum Verdruss der Bevölkerung verboten worden - bis Napoleon ein Einsehen mit den lustigen Rheinländern gehabt habe. "Von da an konnte man Erlaubniskarten zum lustigen Kostümieren kaufen." Karneval nur gegen Bares? Das habe man sich nicht lange bieten lassen. Und nach und nach sei die fünfte Jahreszeit zum festen Bestandteil des Jahresablaufs geworden. Besonderes Lob richtete Pfälzer an die närrischen Wiever: "Die Damen sind die Düsentriebwerke unserer Gesellschaft, die dem Selefer Karneval ihren eigenen Stempel aufdrücken." So sei der Karneval in dem Ortsteil nach dem Zweiten Weltkrieg durch die Frauen wiederbelebt worden.

Für die umfassende Laudatio bedankte sich Brodesser mit einem ganz besonderen Ehrenteller: In ihm ist der funkelnde Orden des Elferrates eingearbeitet. "Nicht nur, dass Heinz Pfälzer als unser Haus- und Hofkünstler seit 20 Jahren den Orden "Selefer Originale" und unser Bühnenbild gestaltet. Er hat auch die neue Standarte der Gesellschaft entworfen", sagte Brodesser. Auf der leuchtend blauen Fahne sind Wahrzeichen wie die Kapelle zu sehen und das Motto: "Vill Spaß un Freud op Selef".

Beim Festakt regnete es anstatt Kamelle Orden für verdiente Karnevalisten. Heike Scheel vom Festausschuss Siebengebirge und Hermann Hoitz vom Regionalverband Rhein-Sieg/Eifel zeichneten Alfred Limbach, Stefan Meyer, Claudia Meyer, Gabi Muhr, Vera Ockenfels, Matthias Palm, Ulrike Palm, Albert Stiller und Walter Sandberg mit dem silbernen Verbands-Orden aus. Gold ging an Jürgen Hattwiger, Ulla Hattwiger, Karin Limbach, Hans-Dieter May, Brigitte Meyer und Monika Stinner. Den Orden des Bundes deutscher Karneval in Silber erhielten Ulla Apfelbaum, Fia Fürstenberg und Ernst-Willi Pinneke, in Gold jeweils Edeltraud Meyer, Sabine Nolden, Margret Quadt, Susi Wilsberg, Christian Brodesser und Uschi Brodesser. Mit der höchsten Auszeichnung, dem goldenen Orden mit Brillanten, wurden Meinhard Nolden und August Meyer geehrt.