Närrische Notizen

Unkeler Herzblättchen im Latino-Fieber - Siebengebirgsprinz Siggi I. darf mitkommen, Beate I. wird stürmisch gefeiert - Karnevalsbazillus breitet sich in Heister aus - Möhnenwibbel und Samba wärmen im eisigen Erpeler Wind - Die Kasbacher Närrinnen backen sich eine Tollität - In Linz verkündet der Prinz eine Sensation nach der anderen

Unkel. (khd) Echt kölsch starteten die Unkeler "Herzblättchen" in ihre Sitzung. Als Eisbrecher-Sahnehäubchen hatten sie sich zwei Hännesje und viele Bärbelcher bestellt, die mit ihrem Tanz die jecken Wiever in der berstend vollen närrischen Turnhalle so richtig in Stimmung brachten.

Aber schon entführten die "Leev Pänz" als feurige Spanierinnen die bunt kostümierten Närrinnen in die Stierkampfarena zum Torero. Mächtig Luft ab ließen die "Zwei aus der Lehngasse", Änni Krupp und Monika Magawly, über die Kommunalpolitik. Dabei müssten vor allem den beiden Bürgermeisterkandidaten Günter Küpper und Gerhard Hausen die Ohren geklingelt haben.

Um eine kurze Unterbrechung bat Sitzungspräsidentin Anita Conrad. Die Verleihung der "Goldenen Herzen", der einzigen Auszeichnung der Herzblättchen, stand auf dem Programm.

Von der Ehrenpräsidentin Karola Mönch, der alle vollstimmig zu ihrem 81. Geburtstag gratulierten, war diese vor Jahren ins Leben gerufen worden. Mit dem "Goldenen Herzen" dankten die Vorsitzenden Marianne Braun und Doris Mönch ihren beiden Mitmöhnen Änni Krupp und Erika Weber für das Engagement in der Truppe.

Dann aber gehörte die Bühne wieder ganz der Narretei, wie Fine Schmitz und Marin Aschenbrenner in "Missfitz"-Manier trefflich bewiesen. Männer seien eben nur außen hart, zogen sie über das starke Geschlecht her und forderten: "Möhnen an die Macht!"

Ihr Fett weg bekamen die Männer auch als "Besserwisser" von Fine Schmitz und Änni Krupp, bevor sich die jecken Wiever doch kurz einem Mann beugen mussten. Das Siebengebirgsprinzenpaar samt großem Gefolge besetzte die Halle.

Bereitwillig erwiesen die jecken Unkelerinnen Prinz Siggi I. ihre Referenz, während sie Ihre Lieblichkeit Beate I. natürlich stürmisch feierten.

Südamerikanisch hitzig wurde die Stimmung dann, als die "Brasilianerinnen" der Flying Dancers mit ihrer Samba die Bühne und den Saal in heftigste Schwingungen versetzten. Da wollten ihnen die "Lions" aus Bruchhausen ebenso wenig nicht nachstehen, wie die lustig-bunten Herzblättchen-Clowns, die den richtigen Übergang zum Empfang der KG mit dem Kinderprinzenpaar Jan Philipp I. und Elisa I. boten.

Heister. (khd) Familiäre Enge herrschte bei den Heisterer Möhnen um Obermöhn Marianne Nußbaum sowohl im Saal als auch auf der Bühne des Bürgerhauses. Den Bazillus Carnevalensis brachten nicht zuletzt die Stadtsoldaten aus Erpel mit ihrer Prinzengarde samt Solomariechen Melanie Dunkel mit.

Und der Bazillus verbreitete sich rasant, fand er doch in Heister dafür beste Voraussetzungen. Diebisch freuten sich die jecken Möhnen-Freundinnen über die Erzählungen der Spanienurlauberin Toni Mai und auch die Witze und Sketche von Barbara Kretschmer trieben ihnen die Tränen in die Augen.

Als die dann auch noch einen echten Hula-Hawaii-Tanz aufführte, kannte die Begeisterung kaum noch Grenzen. Sie steigerte sich jedoch noch, als Petra Wallek über die Männer herzog. Wie beim Dorfklatsch von "Bibbes und Babbes", erfuhr dabei manche bessere Hälfte Neues über ihr liebes "Mause-Bärchen".

Erpel. (khd) Warm anziehen mussten sich die jecken Erpillanerinnen für ihren Weg in de Hüh zur Mehrzweckhalle angesichts des eisigen Windes. Aber erst einmal dort angekommen, wurde es ihnen mächtig warm.

Mit einer Samba begrüßte sie der Möhnenclub um Obermöhn Christine Sieberz zur Sitzung und ließ diesem südamerikanischen Stimmungsmacher direkt den Möhnenwibbel als Fastelovend-Kontrapunkt folgen.

Tanzen ist generell die Stärke der Möhnen. So berichteten sie über ihre Erlebnisse in der Tanzschule und führten neben einem feurigen Zigeunertanz einen "Schweinetango" sowie den "Erpilla-Step" auf.

Den hätte et Tusnellche gerne mitgemacht. Aber ihr taten die Füße zu weh, von ihrem langen Marsch vom Buurehoff in d`r Eefel. Dafür amüsierte sie die aufgedrehten Höhner im Saal mit ihren knatsch-verdötschten Verzällcher.

Nicht weniger begeistert wurden die Folgen einer falschen Telefonverbindung aufgenommen oder die Persiflage auf Dschungel-Abenteurer Gottlieb Wendehals.

"Wir sind noch jung", verkündeten die Möhnen lauthals. Und dass dies keine leere Versprechung war, davon konnte sich die Große Erpeler Karnevalsgesellschaft überzeugen, als sie mit ihrem Einzug das offizielle Ende der Möhnensitzung einläutete.

Kasbach-Ohlenberg. (khd) Koffeinhaltige Getränke gab es bei den Kasbacher Möhnen "Jong on Flöck" bereits im Überfluss im Dorfgemeinschaftshaus, als sich ihre Ohlenberger Kolleginnen von der Hüh, die "Mokkakännchen", noch für ihren Besuch zurecht stibbelten.

Aber sie kamen gerade rechtzeitig bei ihren Freundinnen im Tal an, um die staatsen Kääls vom 1. Kürasssier-Regiment aus Vettelschoß bewundern zu können. Diese überzeugten sie davon, im Rheinland zu bleiben, hatten sie doch eigentlich vorgehabt, nach Bayern zu ziehen, wie sie in ihrer Darbietung verrieten.

"Ab in den Süden!" hatten auch schon die Jong und Flöcken die jecken Wiever im Saal aufgefordert. Mit Schnorchel, Taucherbrille und Schwimmtierchen bewaffnet, hatten sie schunkelnd südliche Temperaturen in dem Saal verbreitet.

Nicht in der Weihnachts-, sondern der Fastelovend-Bäckerei waren sie dann eifrig zu Werke. "Wenn es der Kasbacher Karnevals Club nicht schafft, eine Tollität in seinen Reihen zu finden, müssen wir uns eben einen backen", nahmen sie die Kasbacher Obernarren auf die Schippe.

Die waren natürlich samt ihrem Vorsitzenden Heinz-Dieter Schmidt zu Besuch bei den Möhnen und hatten mit der Prinzengarde und dem Tanzpaar Marc-André Lipp und Katrin Kesssler fesche Tänzer mitgebracht, denen die Ohlenberger Tanzflöhe begeistert nacheiferten.

"Sen-sensationell" konnte der Linzer Prinz Nipf I., angesichts der Bombenstimmung da nur noch anerkennend feststellen, als er sich nach seinem Besuch den Weg zum Prinzenwagen durch die Ockenfelser Hexen bahnte.

Dadurch verpasste er, wie die Piccolinos als schöne Ungarinnen einen paprikascharfen Puztatanz auf die Bühne legten und die Prinzengarde die jecken Wiever zum "Lord auf the Dance" nach Schottland entführten, bevor die Möhnen als Spinnen durch das Bürgerhaus zogen.

Linz. (khd) Vergessen waren Cremeschnittchen und Sahnetörtchen im Hotel Palm, als die jecken Wiever der Bunten Stadt, wenn auch nicht auf die Palme, so doch über Stuhl und Bänke gingen.

Weiße Tulpenstrüssjer werfend waren die Geburtstagsmöhnen um Obermöhn Renate Weber gerade eingezogen: Im Schlepptau Bürgermeister Adi Buchwald, der sich bereitwillig dem Charme der "75-Jährigen" ergeben hatte.

Die erwiesen sich auch in diesem hohen Alter alles andere als weise, dafür aber um so jecker. Kein Wunder, werden "Fastelovends-Behinderungen" bei Karnevalsmuffeln in der Bunten Stadt doch im Handumdrehn geheilt, wie die Strünzermohn den "Wallfahrern" eindrucksvoll bewies.

Mit zahllosen Sketchen unterhielten die Möhnen das zarte Geschlecht im Saal bestens und legten sogar einen heißen "Hausfrauenstrip" auf die Bühne. Noch heißer wurde es den jecken Wievern beim "Work out", bei dem sie die "Trainerinnen" ze batschte in Bewegung versetzten.

In diese hitzige Stimmung platzte der sen-sen-sationelle Prinz Nipf I. mim Mänes und dem Seifemann. Den ließ die holde Weiblichkeit natürlich nicht ohne "ruut, ruute Ruusen" ziehen.