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Interview mit dem neuen Zugleiter: Ralf Reetmeyer freut sich auf seinen ersten Zoch in Beuel

Interview mit dem neuen Zugleiter : Ralf Reetmeyer freut sich auf seinen ersten Zoch in Beuel

Er übernimmt das Amt des Zugleiters von Joachim Mertens, der es 34 Jahre inne hatte. Wie er zu seinem Amt kam und was seine Aufgaben sind, besprach Reetmeyer im Interview mit Rainer Schmidt.

Der Weiberfastnachtszug in Beuel hat einen neuen Zugführer: Ralf Reetmeyer. Er ist Nachfolger von Joachim Mertens, der den Zug 34 Jahre lang geleitet hat. Am 20. Februar kann Reetmeyer Premiere als Leiter dieses in Beuel so bedeutenden Zuges feiern. Wie er zu seinem Amt kam, was seine Aufgaben sind und was ihn dafür prädestiniert, besprach er mit Rainer Schmidt.

Herr Reetmeyer, wie wird man Zugleiter des Beueler Weiberfastnachtszuges?

Ralf Reetmeyer: Man wird berufen.

Von wem und wieso?

Reetmeyer: Also hier muss ich ein bisschen ausholen. Wir haben uns vom THW aus, dem ich angehöre, am LiKüRa-Zug beteiligt. Dann wurden wir nicht nur für LiKüRa, sondern auch für den Weiberfastnachtszug aktiv. Dort gibt es einen Koordinierungs- bzw. Sicherheitsstab, der sich beim Zug im Beueler Rathaus befindet. Ich saß dort als THW-Fachberater die letzten drei Jahre. Und dann kam die Bezirksverwaltungsstelle, die Veranstalter des Zuges ist, mit der Frage auf mich zu, ob ich nicht diesen Job übernehmen wolle. Ohne lange zu überlegen, sagte ich als leidenschaftlicher Beueler zu.

Was sind denn die Aufgaben eines Zugführers?

Reetmeyer: Primär die Durchführung des Zuges. Die Bezirksverwaltungsstelle macht für den Weiberfastnachtszug den Papierkrieg, ich mache den organisatorischen Teil. Dazu gehört, dafür zu sorgen, dass die Ordner da sind und dass der Zug richtig aufgestellt ist. Ich kontrolliere, ob die Unterlagen, die am Zugtag da sein müssen, auch wirklich vorhanden sind, ob die Wagenengel da sind und ob das vorhandene Auto auch das angemeldete ist. Ebenfalls die Fahrer werden kontrolliert, ob es die angemeldeten sind und ob sie noch im Besitz ihrer Fahrerlaubnis sind.

Wo befindet sich der Zugführer während des Zuges?

Reetmeyer: Im Wagen Nummer vier, in einem Bottich auf einem Wagen, der von der Stadt gestellt wird. Und ich darf mit Wurfmaterial, das mir die Bezirksverwaltungsstelle zur Verfügung stellt, werfen.

Was wird ihre schwierigste Aufgabe beim Zug sein?

Reetmeyer: Dafür Sorge zu tragen, dass der Zug pünktlich losgeht und pünktlich am Rathaus ankommt. Denn der Zug ist nur ein Teil des gesamten Tagesprogramms. Wenn die Wäscherprinzessin nicht pünktlich Viertel nach zwölf am Rathaus ankommt, klappt die ganze Folge, zu der auch der WDR gehört, nicht mehr. Bereits in den letzten Jahren habe ich mir einen Zeitplan gemacht, welche Gruppe zu welcher Zeit an welchem Ort sein muss. Aus dem Rathaus, von meinem alten Platz, bekomme ich über Funk immer Hinweise, ob der Zug zu schnell oder zu langsam ist. Wir sind guter Dinge, dass wir auch in diesem Jahr wieder pünktlich ankommen.

Wann ist ihre Aufgabe als Zugleiter erledigt?

Reetmeyer: Wenn der letzte Wagen durchgezogen ist und den offiziellen Fahrweg am Doktor-Weis-Platz verlassen hat. Ein Nachgespräch im Koordinierungsgruppenstab im Rathaus ist dann der offizielle Abschluss für mich.

Sind Sie Mitglied eines Karnevalsvereins?

Reetmeyer: Ich bin nach wie vor in der „Fachgruppe Karneval“ des THW aktiv und ich bin im Förderverein „Beueler Weiberfastnacht“, aber ich bin nicht Mitglied in einem klassischen Karnevalsverein. Doch privat gehe ich zu so vielen karnevalistischen Veranstaltungen, wie mir meine Zeit erlaubt. Die Proklamation der Wäscherprinzessin, der alternative Karneval, Pink-Punk-Pantheon oder der „Lachende Amtsschimmel“ des Deutschen Beamtenbundes reizen mich vor allem.

Was macht das THW beim oder für den Karneval?

Reetmeyer: Beim LiKüRa-Zug gehen und fahren wir als Fachgruppe mit, beim Weiberfastnachtszug stellen wir Ordner und übernehmen zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr die Ordnung und Steuerung des Zuges.

Haben Sie sich mit ihrem Vorgänger, Herrn Mertens, zusammengesetzt, um sich auf den Zug vorzubereiten?

Reetmeyer: Wir haben uns ein paar Mal getroffen. Er hat mir ausführlich erzählt, was gewesen ist und worauf ich besonders achten solle.

Können Sie sich eigentlich vorstellen, ähnlich lange wie ihr Vorgänger das Amt des Zugführers auszuüben?

Reetmeyer: Ich werde in Kürze 55 und kann mir das absolut nicht vorstellen. Das, was er geleistet hat, da muss ich einfach sagen: „Hut ab!“ Jetzt freue ich mich mit dem gesamten Team auf unseren ersten Zug.