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Geniale Idee und kläglicher Fluchtversuch

Geniale Idee und kläglicher Fluchtversuch

Narren übernehmen die Macht im Bonner Polizeipräsidium - Polizeipräsident muss kräftig in die Pedale treten

Bonn. Die Idee ist so einfach wie genial: Zur Lösung seines Personalproblems hat sich Polizeipräsident Wolfgang Albers eine besondere Verstärkung ins Haus geholt, zumindest für die nächsten 26 Tage. Am Freitag ernannte er die närrischen Regenten der Stadt bis Aschermittwoch zu "Schutzmännern" und "Ehrenpolizistinnen".

"Ich hoffe aber, dass sich diese Aktion nicht bis Düsseldorf herumspricht", so Albers, "sonst schicken die uns gar keinen mehr."

Jeckes Treiben, Schunkelmusik und drangvolle Enge: Den Tollitätentreff unter dem Bonner Karnevalsmotto "Circus Bonncalli" in der dritten Etage des Polizeipräsidiums wollten viele Mitarbeiter nicht verpassen.

Zu Besuch kamen Prinz und Bonna sowie das Kinderprinzenpaar aus Bonn, das Bad Godesberger Prinzenpaar, die Gehörlosen-Karnevalsgesellschaft mit dem Prinzen- und dem Kinderprinzenpaar sowie die LiKüRa und die Wäscherprinzessin.

Für Frank Piontek, einen der Sprecher der Behörde, der wie seine Kollegen von der Pressestelle als Strafgefangener doch recht frei herumlief, ist auch das Polizeipräsidium ein "Circus Bonncalli": "Hier gibt''s Jongleure, aber auch Dompteure."

"Dompteur" Wolfgang Albers scheute aber offenbar die Machtübernahme durch Prinz und Bonna: Er suchte sein Heil in der Flucht - auf einem Mountainbike und mit Akten im Gepäck. "Die Ordner sind natürlich leer, denn darin sind die Ergebnisse der vergangenen Jahre", scherzte Piontek.

Albers'' Fluchtversuch scheiterte kläglich. Ullrich III. und Stephanie II., ausgestattet mit roten Anhaltekellen, hatten keine Mühe, den Chef zu stoppen und das Fluchtfahrzeug zu konfiszieren.

Statt dessen bekam Albers einen umgebauten Heimtrainer. Um das Blaulicht auf dem Gepäckträger zum Blinken zu bringen, musste er kräftig treten. Schließlich hatten die Beamten es sich erlaubt, ihrem Chef den Gang einzulegen, den normalerweise ein Erik Zabel beim Sprint kurz vor der Ziellinie fährt.