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Karnevalisten feiern: "Kaschemme-Abend" der Swisttaler Karnevalsfamilie

Karnevalisten feiern : "Kaschemme-Abend" der Swisttaler Karnevalsfamilie

KfD heißt auch Karneval für Damen. Das hausgemachte Sitzungsprogramm begeistert.

Förmlich ging es im Restaurant Graf Belderbusch auf Schloss Miel nur zum Auftakt zu, als den hohen Gästen der Erkelenzer KG von 1832 die Swisttaler Amtskollegen vorgestellt wurden. Prinz Franz III. (Bocks) und Prinzessin Bernadett I. (Meinold) mit ihrer Entourage waren Ehrengäste, denn der Prinz spielt Golf im Club Schloss Miel. Die Swisttaler Tollitäten, ihr Gefolge und die Vorstände der Gesellschaften hatten aber auf ihre Ornate verzichtet und trugen beim „Kaschemme-Abend“ bunte Karnevalskostüme.

Nach der Premiere der „Kaschemme-Tour“ von einer Swisttaler Gaststätte zur nächsten, hatten man sich in diesem Jahr für einen „Kaschemme-Abend“ im Restaurant Graf Belderbusch entschieden. „Wir sind mit hundert Personen einfach zu viele für einen Bus“, sagte Co-Organisator Dominik Schweminski, Präsident der KG Mat Mött Miel. Das Ziel des Treffens aber bleibe das gleiche: „Wir verstehen uns alle so gut und wollen diesen Abend, ohne Veranstaltung und ohne Ornate, für ein lockeres Beisammensein und gemeinsames Feiern nutzen.“ Zwei Mal im Jahr treffen sich auch die Präsidenten der Gesellschaften, um Rückschau zu halten und Absprachen zu treffen. Alles in allem werde auf diese Weise der Zusammenhalt der „Swisttaler Karnevalsfamilie“ gefördert.

Die drei Buchstaben kfd stehen für die vielen engagierten Frauen der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands. An Karneval kommen in Rheinbach noch andere Bedeutungen hinzu: „Klatsch für Damen“ oder „Karneval für Damen“ heißt es dann bei der kfd-Sitzung im Pfarrzentrum am Lindenplatz. 190 Frauen aus der Kernstadt, den Ortschaften und auch von der kfd Buschhoven hatten sich für einen Nachmittag mit hausgemachtem Fastelovend verkleidet. Den brachte einer Gruppe um Brigitte Ezelius-Hentzschel auf die Bühne. Das Motto „E Böttche bunt“ lieferte den Rahmen für einen bunten Mix aus Sketchen, Liedern und Verzällsche rund um die Geschehnisse und Skandälchen.

Fündig geworden waren die frechen Waschweiber, die einiges an schmutziger Buntwäsche zu waschen hatten, in manchen Dreck­ecken und unter verschiedenen Teppichen. Sei es in der Politik, in der Kirche, in Stadt und Land oder auch im Familienleben. Im Sketch „Raben“ saßen zum Beispiel zwei Raben reglos hoch oben in einem Baum. Zwei Häschen fanden, das könnten sie auch, und setzten sich schweigend und reglos unter den Baum. Ein Jäger aber hatte sie im Visier und erlegte sie mit seinem Gewehr. Kommentar der Raben: „Dumm rumsitzen und blöd gucken funktioniert nur in einer höheren Position.“ Was Ezelius-Hentzschel ein „Alaaf auf die niederen Positionen“ auch in der Kirche ausrufen ließ.

Beim „Hexentanz“ waren die Frauen auf ihren beleuchteten Besen durch die Lüfte geflogen und hatten dabei auch einiges beobachtet, was die Verhaltensweisen ihrer Geschlechtsgenossinnen anbelangt. „Da wird gerafft, das Fett ausgesogen, das Hinterteil nach oben gezogen. Manch eine bringt noch ihren Balkon auf Vordermann mit Silikon.“ Passend dazu spielte das „Kurorchester“ mit Günter Spittel, Roland Keil, Tobias Keil und Markus Nolden den Neue-Deutsche-Welle-Hit „Hässlich, ich bin so hässlich“.