Der Hunne und die Mittelstürmerin regieren
Die Siebengebirgstollitäten Ralf II. und Marlene I. erobern die Herzen der Narren im Sturm - Herzenswunsch, einmal Prinz zu sein
Rheinbreitbach. Maulkörbe für Meckerer und Miesmacher mussten am Freitagabend in der voll besetzten Rheinbreitbacher Hans-Dahmen-Halle nicht verhängt werden. Begeistert jubelten nämlich gut 400 Narren ihrem neuen Siebengebirgsprinzenpaar, Ralf II. und Marlene I. zu, das vom Vorsitzenden des Festausschusses Siebengebirge, Dieter Wittmann, proklamiert wurde.
Mit den Insignien seiner Macht, ellenlangen Fasanenfedern und Narrenzepter ausgestattet, verkündete Prinz Ralf dann auch sogleich das Sessionsmotto: "Eh Hätz für de Karneval". Angeführt von den Beueler Stadtsoldaten waren die Tollitäten Strüßjer werfend in die Halle eingezogen und die Herzen der Jecken flogen ihnen sofort zu. Vorschriften machen wolle er seinen Untertanen nicht, erklärte Ralf II., der vom Comicus Clown und Mitbegründer der Breitbacher Hunnen zum Siebengebirgsprinz eine steile Karriere hinter sich hat.
"Jeder darf so toll sin, wie er will, vorausgesetzt, dat er auch anderen Spaß määt", verkündete "Seine Herrlichkeit". Dessen Herzenswunsch war es schon als kleiner Selefer Stropp gewesen, "enmol Prinz ze sin", und "nur deshalb hat er den Sprung über den Rheinbreitbacher Graben gewagt", mutmaßte Vizepräsident der Jubiläums-KG "Me haalen et us", Willi Pauli.
"Ich bin stolz, eure Siebengebirgsprinzessin zu sein. Und wir hoffen, so einen Empfang wie hier auch in den anderen Sälen wieder zu erleben", rief eine strahlende Marlene I. ihren Untertanen zu, die sie in vergangenen Sessionen noch als Putzfrau im Duo "Mielchen und Malchen" erleben durften. Den Schrubber hat die Mittelstürmerin der ehemaligen Rheinbreitbacher Damen-Fußballmannschaft nun mit einem zierlichen Krönchen vertauscht, aber Schwung in die Säle wird sie auch damit bringen.
Dass nicht nur seine Prinzessin ausreichende närrische Kondition mitbringt, bewies Prinz Ralf eindeutig. Nach nur kurzer Einweisung durch den Tanzoffizier des TC Rot-Wieß Vettelschoß stemmte er einhändig das Funkemariechen in die Höhe und wirbelte mit ihr über die Bühne. Und auch singen kann das Prinzenpaar, wie es gegen Ende der mitreißenden Sitzung unter Beweis stellte.
Wenn auch nicht ganz so stimmgewaltig wie dies ihre tollen Vorgänger, das Dreigestirn Jörg I., Bauer Gerd und Jungfrau Ralfine bei ihrer Verabschiedung taten. Aber "Jecke Saache mit ze maache, drüver laache, datt is Karneval" - auch diese Session.
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