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Die Pfarrei wird zur Oase des Frohsinns

Die Pfarrei wird zur Oase des Frohsinns

Die Jecken von St. Maria Königin feiern Fastelovend unter dem Motto "Die Wüste lebt" - Verführerische Haremsdamen schunkeln im Pfarrsaal auf fliegenden Teppichen

Sankt Augustin. "Gib mir mal bitte den Hammer", schallt es von einer Leiter in der Mitte des Pfarrsaals. "Kannst Du mal kurz mit festhalten?", bittet Christel Martin eine Kollegin. Geschäftiges Treiben herrscht im Pfarrzentrum Sankt Maria Königin, und es sieht schon nett aus.

Die hauseigene Frauen-Karnevalstruppe "Die Stinas" und die Jecken der katholischen Pfarrgemeinde verwandeln den Gemeindesaal in eine Wüstenoase.

Seit nunmehr sechs Jahren widmen sich die Jecken der Pfarrei zu Karneval immer wieder einem neuen Motto. In dieser Session stehen fliegende Teppiche, verführerische Haremsdamen und schunkelnde Kamele im Mittelpunkt.

"Die Wüste lebt", lautete das Motto, das in großen Lettern schon über der Bühne prangt. Vier selbstgemalte meterhohe Bilder mit orientalischen Motiven schmückten die Wände des Pfarrsaals. Darauf zu sehen sind unter anderem eine Suleika, eine orientalische Stadt und ein Scheich auf einem fliegenden Teppich.

"Die Motive habe ich in alten Märchenbüchern entdeckt", verrät Christel Martin, die schon seit Monaten eifrig beim Entwurf und der Umsetzung der Dekoration hilft. Vor vier Jahren half sie das erste Mal bei dem Entwurf der Kostüme mit, in der folgenden Mädchensitzung wurde sie direkt zum offiziellen Mitglied der Stinas erklärt. "Das geht manchmal ganz schnell", berichtet Martin aus eigener Erfahrung.

Sitzungspräsident Jürgen Welzel staunt nicht schlecht, als er den Raum betritt. "Klasse, das sieht so toll aus", bemerkt er voller Vorfreude auf die Sitzung. Mit dunkelrotem Samt haben die "Stinas" die Bühne drapiert, auf der ein bequemer Diwan steht. Darauf darf Sitzungspräsidentin Petra Franken als erste Probeliegen.

Zu ihr gesellen sich drei weitere "Stinas" in bunten Kostümen mit Pluderhosen und spitzen Schuhen. Aus dem Saal folgen direkt die nächsten Tipps für die kostümierten Karnevalistinnen: "Die Perücke muss noch ein wenig tiefer", ruft Welzel. "Kamele, Kamele", schallt es probeweise aus einer anderen Ecke.

Derweil stehen weitere Helfer auf einer Leiter in der Mitte des Saales, hängen die Decke mit dunkelblauem, durchscheinendem Stoff ab und schaffen so einen großen Nachthimmel. "Die Stoffbahnen haben wir in Handarbeit zusammengenäht", sagt Welzel stolz. Sankt Maria Königin sei aber leider die letzte Pfarrgemeinde, die in Sankt Augustin noch den Pfarrkarneval feiern würde, bemerkt Welzel.

"Alle anderen Gemeinden haben in den letzten Jahren aufgegeben, das Geld ist einfach zu knapp." Christel Martin freut sich erstmal auf die Pause. "Gleich gibt es Erbsensuppe."

In den kommenden Tagen werden noch die Tische mit blauen Decken und gelben Lichtern orientalisch dekoriert. Dann steht alles bereit für die Oase des Frohsinns und das jecke Treiben in der Pfarrei. Das startet am Freitag, 27. Januar, mit der Mädchensitzung. Beginn ist um 14 Uhr.

Weitere Sitzungen sind am Freitag, 10. Februar, die Prunksitzung ab 19.11 Uhr und am Mittwoch, 15. Februar, ab 15 Uhr eine Kindersitzung. Karten sind noch unter (0 22 41) 20 47 97 zu haben.