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Jecke Seefahrt auf Wogen der Begeisterung

Jecke Seefahrt auf Wogen der Begeisterung

Damen-KG Fidele Flotte nimmt 800 Hennefer mit auf närrische Ausflugstour der Extraklasse

Hennef. Wenn eine "närrische Seefahrt" ansteht, weiße jeder Jeck in Hennef, was die Stunde geschlagen hat. Die Damen-KG "Fidele Flotte" lädt zu ihrer traditionellen Prunksitzung in die Aula der Realschule ein, und die gehört erfahrungsgemäß mit zu dem Vergnüglichsten, was die karnevalsverrückte Stadt zu bieten hat.

Am Samstag war es erneut soweit: Neben Hennefs Verwaltungschef und Oberjeck Klaus Pipke, sowie dem seit jeher als innigster Anhänger des närrischen Brauchtums bekannten Kölner Regierungspräsidenten Hans Peter Lindlar, wollten mehr als 800 Narren mit in See stechen.

Ob akrobatische Tanzeinlagen, pointenreiche Redner oder festlich gewandte Tollitäten nebst ihrem herausgeputzten Gefolge - alles, was eine Karnevalssitzung auszeichnet, brachte die KG "Fidele Flotte" im Laufe des Abends auf die Bühne - von dem Redner "Ne bergische Jung" über die Kribbelköpp bis hin zu den "Fidele Kölsche".

Natürlich war ein viel umjubelter Höhepunkt der Einzug von Hennefs Tollitäten, die in diesem Jahr die KG "Quer durch de Waat" stellt: Mit ihrem prächtig kostümierten Gefolge brauchten Jörg I. und Melanie I. Demuth ewig, um sich einen Weg durch die selig schwofenden Jecken zur Bühne zu bahnen.

In Sachen "Lied- und Wortkunst" setzten bewährte Spitzenkräfte aus der Domstadt Akzente. Seinen Vater Fritz Schöps kennt man in allen Sälen als "Et Rumpelstilzje", doch der Sohnemann Martin Schöps ist mit seiner "Rednerschule" ebenfalls im Steilflug. Einfach gnadenlos gut geriet seine Persiflage auf das berühmte Kölner "Colonia Duett", besser gesagt auf die eine Hälfte des Duettes, den Blödelbarden Hans Süper.

Ausgerüstet mit dessen Erkennungszeichen, Lockenpracht und "Flitsch" - letzteres ist der kölsche Ausdruck für Mandoline - heizte Schöps junior dem Saal so richtig ein. Ganz aus dem Häuschen ließen die Narren den begnadeten Komödianten erst ziehen, als der noch eine "Marie-Luise Nikuta"-Imitation hinlegte.

Spaß und Mitsingen waren auch danach angesagt: Mit den Drei Colonias begehrte schließlich eine Formation Einlass, die nach eigener Aussage immerhin genauso lange auf der Bühne steht, "wie die Rolling Stones, die Jakob-Sisters und die Heiligen Drei Könige".

Die Colonias konnten jedoch nicht nur mit zahlreichen Evergreens wie "Es war in Königswinter" und dem "Froschlied" aufwarten. Auch mit durchaus zeitgemäßen Seitenhieben auf prominente Zeitgenossen punktete das närrische Trio. Vor allem die Box-Brüder Klitschko bekamen ihr Fett im Wortsinne weg: Mit einem überdimensionalen Schokoladenriegel auf dem Arm verulkten die Colonias deren oft wiederholten Auftritt in der Fernsehwerbung.