Mario I. als "doof Noss"

Hennef. Als der Hausmeister sich den Weg durch die Menge bahnt, ist Frank Hausmann von der Ersten Hennefer Karnevals-Gesellschaft sichtlich erleichtert. Fast wäre der Einmarsch der ältesten Jeckenschar Hennefs schief gegangen.

Kurz vor Beginn der Prunksitzung in der Aula der Realschule war helle Aufregung, weil die Standarte der KG im Musikraum eingeschlossen war. Am Abend zuvor hatte man sie dort gelagert, um sie vor Diebstahl zu schützen. Zum Glück gibt's Hausmeister.

Als die Flagge, das "wichtigste Stück beim Einmarsch", befreit war, kannten die Narren kein Halten mehr. Pünktlich marschierten zahlreiche befreundete Gesellschaften ein. Treue Gäste sind seit Jahren die Mitglieder der "Narrhalla Coburg" aus Oberfranken.

Auf die etwa 400 Kilometer lange Reise hatten sie auch ihr Prinzenpaar mitgenommen. Etwa 650 Jecke feierten den Einzug des Hennefer Prinzenpaares, das von den Beueler Stadtsoldaten begleitet wurde. Das Bild hätte bunter nicht sein können: Alle waren kostümiert. "Wir legen Wert darauf, dass unsere Gäste verkleidet zur Sitzung erscheinen", versicherte Hausmann. "Die Stimmung ist viel besser als bei einer steifen Sitzung im Anzug."

Entsprechend lautete das Motto: "Met Hätz un em Kostüm." Das ließ sich auch Prinz Mario I. mit Claudia III. an seiner Seite nicht zweimal sagen. Mit der typischen Mütze auf dem Kopf präsentierte er eine Hommage an Hans Hachenberg alias "doof Noss". Präsident Frank Rondorf moderierte das weitere Programm. Neben bekannten überregionalen Kräften heißt die KG auch immer lokale Gruppen willkommen: dieses Jahr die Westerwaldsterne.