1. Narren-News
  2. Sieg&Rhein

Seit 40 Jahren begeistern die "Siegklänge" aus Meindorf

Seit 40 Jahren begeistern die "Siegklänge" aus Meindorf

Am Anfang spielten Noten kaum eine Rolle - Das Repertoire reicht vom Marsch bis zum Musicalsong

Sankt Augustin. Eigentlich spielt er gar kein Instrument. Gut, er hat es mal versucht, aber bei dem Versuch ist es geblieben. Trotzdem ist Aloys Schnitzler nicht nur Gründungsmitglied des Musikvereins "Siegklang", sondern seit 30 Jahren auch dessen Ehrenvorsitzender.

"Da stand auf einmal der Peter Krämer vor unserer Tür und fragte meine Frau, ob sie denn meinen würde, ich würde vielleicht den Vorsitz über die Truppe übernehmen". Damals, Anfang des Jahres 1969, war "die Truppe" noch gar nicht wirklich existent - aber ihre Gründung in Meindorf eigentlich fast schon Pflicht.

"Die Prozessionen der Kirche wurden ja immer von Musik begleitet. Aber irgendwann war das zu teuer. Also haben sich einige Männer und eine Frau - Isolde Rosteck und ihre Trompete - zusammengetan und selbst Musik gemacht. So ist der Verein eigentlich entstanden", erinnert sich der 79-Jährige. Bemerkenswert: Noten lesen konnte kaum einer der Gründungsmitglieder. Man spielte einfach nach Gehör. Mein Verein: Siegklang Meindorf 35 aktive Musiker spielen derzeit beim Musikverein Siegklang in zwei Orchestern: dem Stamm- und dem Aufbauorchester. Am Samstag, 7. Februar, geben sie ein Karnevalskonzert in der Mehrzweckhalle in Meindorf. Beginn ist 19.11 Uhr. Einige Karten sind noch zu haben. Ihr 40-jähriges Bestehen feiern die Siegklänge Ende Mai mit einem großen Zapfenstreich und von Freitag, 4., bis Sonntag, 6. September, mit einer mehrtägigen Feier und reichlich Musik. Weitere Infos unter www.siegklang.de. (cla)Doch gleich von Beginn an zeichnete die "Siegklänge" etwas aus, was heute, im 40. Jahr ihres Bestehens, noch Gültigkeit hat: Die Musik führt Generationen zusammen. Zwischen 14 und 75 Jahre alt sind die Aktiven, die wöchentlich aus dem ganzen rechtsrheinischen Kreis zu den Proben des Stammorchesters in der Meindorfer Mehrzweckhalle zusammenkommen. "Das Durchschnittalter liegt bei 33 Jahren", sagt Geschäftsführer Heinz Krahe.

Eine weitere Besonderheit der weit über die Grenzen der Region hinaus engagierten Musiker: Man muss kein Instrument können, wenn man bei den "Siegklängen" Musik machen möchte. "Es wäre natürlich wünschenswert, wenn schon Grundkenntnisse vorhanden sind", so Vorsitzender Raimund Baus. "Aber," fügt er hinzu, "wir bringen Interessierten auch das Spielen bei".

Viel Blech, sprich Trompete, Posaune oder Tuba, einiges an Holz, also Klarinette, Flöten oder Saxofon, kommen bei den Proben und Aufführungen zum Einsatz. Wenn es passt, hört man auch E-Gitarre oder Keyboard. Baus: "Unser Repertoire reicht von Märschen und Walzern bis hin zu jazzigen Stücken und Musical-Musik. Wir achten auf diese bunte Auswahl, dann macht es allen Beteiligten noch mehr Spaß."

Was aber immer gespielt wird, und das schon seit fast 40 Jahren, ist der "Siegklang-Marsch". "Den hatte kurz nach der Gründung unser Peter Krämer auf die Musik der Bauernmärsche geschrieben", freut sich Schnitzler. Wo immer die Musiker in ihrer bordeauxroten Uniform mit dem Siegklang-Wappen auftreten, ob in der Region, im westfälischen Münster oder gar in Frankreich, wohin die Siegklänge die Hangelarer Ehrengarde begleiten werden - am Ende der Vorstellung stehen die Musiker auf und spielen ihren Marsch.

Wer gerade keinen Einsatz hat, singt: "Wir machen Musik, das geht Euch ins Blut. Wir machen Musik, das gibt neuen Mut". Den Marsch kann Schnitzler auch ohne Instrument mitsingen. "Dafür spielt aber mein Enkel Trompete im Verein. Und der Sohn von dir, Raimund ist ja auch dabei. Ich bin schon gespannt, was die nächste Generation daraus macht."