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Karnevalszüge in Hangelar und Birlinghoven: Von Froschkönigen und Sargträgern

Karnevalszüge in Hangelar und Birlinghoven : Von Froschkönigen und Sargträgern

Der Karnevalssonntag steht in Sankt Augustin voll und ganz im Zeichen des Karnevals. Neben dem "großen" Augustiner Zoch waren auch in Birlinghoven und in Hangelar die Jecken auf den Beinen.

BIRLINGHOVEN

Buntes Treiben herrschte am Sonntag um 11.11 Uhr in Birlinghoven, dem kleinsten Stadtteil Sankt Augustins. Auch Bürgermeister Klaus Schumacher hatte sich als Hunne verkleidet unter die Menge gemischt und erwartete freudig den Zug.

Auf einer Ritterburg führte Ortsvorsteherin Heike Borowski den Zug an. Kleine Handwerker aus der Katholischen Kindertagesstätte folgten der Ortsvorsteherin unter dem Motto "Wer will fleißige Handwerker sehen". Fröhlich und in bunten Kostümen zeigte sich auch das Oelinghovener Tambourcorps.

In Schlafanzügen machten die Narren auf ihr schrumpfendes Dorf aufmerksam: Unter dem Motto "Unser Dorf schläft langsam ein" zogen sie durch die Gassen des Ortes. Auch der Bürgerverein zeigte sich besorgt: "Zurück in die Steinzeit" lautete das Motto der Jecken aus seinen Reihen, die um den Bäcker, die Post und andere Einkaufsmöglichkeiten trauerten, die in jüngerer Zeit aus Birlinghoven verschwunden waren.

Fröhlich ging es auf dem in Grün und Weiß geschmückten Wagen von Friseur Thorsten Heinemann zu. Die Jugend des Sportvereins Birlinghoven erinnerte sich stolz an den Meistertitel bei der Fußballweltmeisterschaft im Sommer und verteilte in Deutschlandtrikots Kamelle. Auch Heino hatte es zum Karneval nach Birlinghoven geschafft. Und das gleich mehrfach. "Meine Songs hat jeder lieb. Gut, dass sie ein anderer schrieb", verkündeten gleich mehrere Heinos von ihrem Wagen und erinnerten so an sein letztes Album, auf dem Heino ausschließlich Cover-Songs präsentierte.

HANGELAR

Eine Meute Frösche und Froschkönige eröffnete am Sonntag pünktlich um 10.30 Uhr den Veedelszoch in Hangelar. Oberfroschkönig und Zugführer Ralph Gemmel führte die rund 500 Jecken bei schönstem Sonnenschein durch die Straßen Hangelars. In Lederhosen präsentierte sich das Tambourcorps aus Wolperath. "Ob Hahn oder Henne mir Hangelöre sin net am penne", taten die Hangelörer Höhner kund. Im flauschigen Federkleid und mit Eierlikör bewaffnet feierten sie ihr 15-jähriges Bestehen.

Der Evangelische Kindergarten präsentierte sich unter dem Motto "Biene Maja - Auf der Wiese ist was los" und bereicherte den Zug mit vielen kleinen Bienchen. Der beliebte "Bücherwurm" der Katholischen Bücherei Sankt Anna folgte auch dieses Jahr wieder dem bunten Zug. Von den Schlümpfen der "Hangelörer Päntz" wurde das Kinderprinzenpaar Clara I. und Finn I. begleitet.

Danach wurde es für einen Moment lang andächtig, denn ein großer Grabstein erinnerte an all die Veranstaltungen, die in den letzten Jahren in Bonn gestrichen wurden. So trugen die Jecken ganz in Schwarz die Klangwelle und die Rheinkultur zu Grabe.

An die gewonnene Fußballweltmeisterschaft erinnerte der VfR Hangelar. "Uns egal, wir haben den Pokal", lautete das Motto der Sportler, die als Fußbälle verkleidet durch die Straßen Hangelars liefen. Ähnlich selbstbewusst zeigten sich die Cowboys der Hangelarer Schützen mit ihrem Motto "Ob zu Hause oder im Wilden Westen, die Hangelarer Schützen, sind die Besten."