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Landsturm Rheinbach endlich wieder live​

Landsturm endlich wieder live : Die „Söhne Rheinbachs“ waren „einfach mega, mega, mega!“

Mehr als vier Stunden komplett hausgemachtes Programm mit humorvollen und bissigen Sketchen, intelligentem Wortwitz, Kabarett, Gesang und Klamauk gab es im „Dschungelcamp Rheembach“.

Zwei Jahre lang mussten coronabedingt auch die Karnevalfreunde in Rheinbach auf „ihren“ Landsturm verzichten. Am Wochenende hieß es endlich wieder: Vorhang auf für die „Söhne Rheinbachs“, als sie mit ihrer Fangemeinde für drei Sitzungen ins „Dschungelcamp Rheembach“ zogen.

Es war „einfach mega!“, waren sich die Landstürmer selbst auf und hinter der Bühne mit ihren jeweils rund 500 bunt verkleideten Gästen in der Stadthalle einig. Auf hohem Niveau überzeugten sie in ihrem vierstündigen, komplett hausgemachten Programm mit Kreativität, Talent und Können über die gesamte Bandbreite: Wortwitz, Live-Gesang, Schauspiel, Kabarett und Klamauk. Voller Humor, mit guter Beobachtungsgabe und enormer Spielfreude zogen sie alles durch den Kakao, was die zurückliegenden beiden Jahre an Angriffsfläche bieten – sei es auf lokalpolitischer, gesellschaftlicher und zwischenmenschlicher Ebene, oder auf dem Parkett der „großen“ Politik und der Kirche. Von Gender-Sprache und Zoom-Elternabenden über Viren und Mutanten bis hin zu Dschungelprüfungen zur Auswahl von Führungskräften für die Stadtverwaltung. Das i-Tüpfelchen war dabei die Live-Musik von Thomas Michels und „Gitarrengott“ Jan Felix Rohde sowie das einmal mehr detailreiche Bühnenbild von Janni Feuser.

Gehässiger Rückblick

Mit „Hello again!“ enterte eingangs die ganze Landsturm-Truppe, angeführt von den Dschungelcamp-Moderatoren Sonja Zietlow (Heiko Hecking) und Dirk Bach (Martin Steinhauer), singend die Bühne. Und schon wurde im komprimierten Rückblick nach Art der Fernseh-Vorbilder gelästert: „Die Grünen schlucken jetzt jede Kröte, die sie vorher über die Straße getragen haben!“

Munter ging es weiter mit den drei Klima-Klebe-Aktivisten (Stephan Bruna, Stefan Jansen, Martin Steinhauer) und ihrer Drohung: „Wir pappen uns auf der Bühne fest, dann habt Ihr Eure Sitzung gehabt heute Abend!“ Dumm nur, dass sich die drei schon die Hände mit Kleber eingesprüht hatten, als sie sich abklatschen wollten. „Klebe-Aktivisten gesucht!“, heißt es laut „Hunde-Sitter“ (Peter Eich) beim Rheinbacher Glasmuseum: Kartoffelbrei für das Bewerfen der Exponate wird sogar gestellt. Alles, um dem Museum öffentliche Wahrnehmung zu sichern.

Schwarzer Humor

Als „Thema Nummer 1“ beim Dorftratsch auf seinen Gassi-Runden hat der „Hunde-Sitter“ die zunächst geplante Einstellung der Printausgabe von „Kultur und Gewerbe“ ausgemacht. Die Stadt veröffentlicht das Heft „digital frisch auf Banken-TV“, dem Kanal von Rheinbachs Bürgermeister. Für die Print-Ausgabe fungiert als Chefredakteur „der bekannte Rheinbacher Bestatter mit geschlossenem Testzentrum“. Dieses Covid-Testzentrum nahmen auch Fred Paral und Achim Frank aufs Korn, hatten sie doch darin ein neues Geschäftsmodell von Bestatter Pfahl ausgemacht: testen, impfen, bestatten. Je nach Testergebnis wahlweise auch mit Probeliegen im Sarglager nebenan.

Einer Lokalreporterin (Paral) war es gelungen, ein „exklusives Interview“ mit Bürgermeister Ludger Banken, dem „Mann ohne Kopf und Gesicht“ (Bruna), zu ergattern. Denn anders als dessen Amtsvorgänger Stefan Raetz, der „schon früher viel lieber draußen als im Büro war“, macht sich Banken mit öffentlichen Auftritten rar.