1. Narren-News
  2. Vorgebirge

Die Jecken jubeln ihren Majestäten zu

Die Jecken jubeln ihren Majestäten zu

In Merten, Roisdorf und Witterschlick schunkeln Dreigestirne, Prinzessin und Prinzenpaar mit den Narren

Bornheim-Merten. (esf) Dreimal "Merten Alaaf". Das Mertener Dreigestirn für die Karnevalssession 2008/2009, gestellt vom Kegelclub KC "De Ahle", wurde am Samstagabend feierlich im mit 700 Personen ausverkauften Festzelt auf dem Heinrich-Böll-Platz proklamiert.

Nach der Verabschiedung des alten Prinzenpaares, Prinzessin Martina I. und Prinz Kurt I., verlieh im Namen der Dorfgemeinschaft Merten der 1. Vorsitzende Josef Breuer die Insignien. Demnach werden die Mertener Narren nun offiziell von Prinz Wolfgang II. (Schwarz), Bauer Ferdi (Ferdinand Hamecher) und Jungfrau Berta (Heinrich Wilkens) regiert.

Wolfgang Schwarz (38) ist dem Karneval seit seiner Jugend verbunden, Mitglied beim SSV Merten und dem 1. FC Köln. "Mein Traum, einmal Prinz von Merten zu sein, geht in dieser Session in Erfüllung", freut sich der Anlagenmechaniker. Frau Kerstin und die Kinder Annika (8) und Pascal (16) werden ihn durch die Session begleiten.

Ein waschechter Mertener ist Ferdi Hamecher, Jahrgang 1962. Dem Wirtschaftsinformatiker wurde der Karneval in die Wiege gelegt. 1965 war Vater Peter Adjutant beim Prinzenpaar Neißen und Schwester Martina Adjutant bei den Leyendeckers. Der 40-jährige Heinrich Wilkens ist studierter Elektrotechniker und arbeitet als Niederlassungsleiter bei einem Personaldienstleister.

Seine Frau Renate, die er an Weiberfastnacht 1999 kennenlernte, sowie die Kinder Marc und Tim werden ihn im Fastelovend unterstützen. Herbert Wilkens war schon einmal in Amt und Würden, 1996 wurde er zum Maikönig gekürt. Motto des bunten Trios: "Eez Jungjesell, dann Kägelclub, als Dreigestirn mache mer he eene dropp!"

Zur Feier des Tages verkündeten "Die Drei von der Kegelbahn" ihre elf närrischen Gebote. Im ersten steht geschrieben, dass fortan alle Mertener Kegelclubs angehalten seien, ihre Reihen nach möglichen Tollitäten zu durchsuchen, um den amtierenden Regenten nachzueifern. Doch auch andere Vereine sollten nicht müde werden, potenzielle Karnevalstalente aufzuspüren.

Für das närrische Programm sorgten die 3 Colonias, Harry & Chris, "de Huusmeister vom Bundesdach", "De Fröngde", die Showtanzgruppe "High Energy Garde Billig", die Cheerleader des 1. FC Köln und der Musiker Peter Horn. Vier Stunden hatten die jecken Besucher eine "Superjeilezick".

Bornheim-Roisdorf. (esf) "Roisdorfer Prinzessinnen sind scharfe Geschosse", betont Bornheims Vizebürgermeister Michael Pacyna im gelben Vogelkostüm und ist davon überzeugt, dass die soeben feierlich proklamierte Regentin Barbara I. (Rehbann) dieser Tradition in der Session folgen wird. Gut 400 Besucher waren bei der Prunksitzung im Festzelt an der Heilgersstraße dabei.

Traditionell organisiert von der Kolpingfamilie Roisdorf, führte an der Spitze des Elferrats der neue Sitzungspräsident Hans Hamacher durch das Programm. Dem bisherigen Präsidenten des Elferrates, Werner Schmitz, der weiterhin als Literat agiert, sprach er seinen Dank aus.

Ein wenig Ungeduld machte sich beim Präses der Kolpingfamilie, Pfarrer Wolfgang Hages, breit. In seinem Don-Camillo-Gewand vermisste er seinen Gegenpart Peppone, den "Chef der werktätigen Bevölkerung", Bürgermeister Wolfgang Henseler.

Der kam schließlich doch an und lieferte sich mit Hages, Pacyna und Roisdorfs Ortsvorsteher Harald Stadler ein "Vierergespräch". Mit dem Amtsantritt Barbara Rehbanns wurde ein inoffizielles Jubiläum gefeiert: Sie ist Roisdorfs 35. Regentin, wozu 15 Ex-Prinzessinnen gratulierten. Die gebürtige Bonnerin war vor zwei Jahren im Gefolge von Prinzessin Karola I..

Die gelernte Keramiker-Meisterin leitet als Arbeitstherapeutin im "Haus Tauwetter" eine Töpferwerkstatt. Pfarrer Hages überreichte der 50-Jährigen aus seinem Wunderbeutel kleine Geschenke wie ein Kästchen mit indischem Tee und ein Döschen Kabeljau. Schließlich hatte die Prinzessin längere Zeit in Indien und an der Nordseeküste gelebt.

Auch das Rahmenprogramm konnte sich sehen lassen. Den Auftakt machten "Die Ratsherren" aus Unkel. Es folgten Ralf Knoblich alias "Dä Knubbelisch vum Klingelpötz", "Dä Tuppes vom Land" (Jörg Runge), "Die Westerwaldsterne" der KV Blau-Weiß Uckerath, ein Zwiegespräch mit Udo Kohn und Thomas Berschbach ("Der Een on der Anne") und die Scheunenrocker aus Neuenkirchen.

Alfter-Witterschlick. (mhr) Oben an der Decke hunderte bunte Luftballons, unten begeisterte Narren, die auch auf Tische und Stühle stiegen, und vorne auf der Bühne ein Highlight nach dem anderen. So wurde in bester Stimmung die Kostümsitzung der Karnevalsgesellschaft Grün-Weiß Alpenrose Witterschlick in der voll besetzten Turnhalle gefeiert. Zur Unterhaltung der Gäste wurden neben den auswärtigen Büttenrednern und Musikgruppen auch die eigenen Stars der Alpenrose aufgeboten: Die beiden Jugendgarden mit Solomariechen Laura Weber und die renommierte Show- und Gardetanzgruppe.

Bejubelt wurden nicht nur die schwungvollen und teils akrobatischen Gardetanzvorführungen. Die elf Frauen der Showtanzgruppe, die seit 25 Jahren besteht, präsentierten sich am späten Abend mit neuem Programm und neuen Kostümen. Stürmisch gefeiert wurde auch das Witterschlicker Dreigestirn, nachdem es letztmals in der Session 2001/2002 ein Trio gegeben hatte. Prinz Ralf (Discher), Bauer Joachim (Lechner) und Jungfrau Frieda (Friedel Sommerhof) und ihr Gefolge verteilten Rosen und Leckereien und auf der Bühne ihre Orden, unter anderem an den Ehrenpräsidenten Josef Kleefuß, die Sitzungspräsidentin Verena Mickenhagen und Literat Patrick Luschinski.

Zum Abschluss ihres Besuchs stimmten sie ihr Proklamationslied an, für das sie den Song "Ein Stern, der deinen Namen trägt" von DJ Ötzi und Nik P. mit "Dreijestirn, dat he für üch steht" rheinlandisiert hatten. Darüber hinaus bereiteten bekannte Größen des Kölner Karnevals den Jecken einen kurzweiligen Abend. Allen voran die Redner "Dä Knubbelisch" und Liselotte sowie die Musik- und Tanzgruppen "Höppemötzjer", "Die Mennekrather", die "Häckenjecks" und aus Bonn die Mundartband KBE.