Kindertollitäten - Session 2008/2009 : Jecke feiern kleine und große Tollitäten
Rheinbach / Swisttal In Rheinbach freut sich das Kinderprinzenpaar über seine Proklamation - In Odendorf "stonn echte Fründe zesamme"
Rheinbach. Kinderprinzenpaare gewinnen im Lauf einer Session sehr an Selbstbewusstsein. Das jüngste Beispiel stand am Samstag zum letzten Mal mit den Insignien der Macht auf der Bühne der Rheinbacher Stadthalle: Das Rheinbacher Kinderprinzenpaar der vergangenen Session, Pascal I. (Schmitz) und Nina I. (Schneider).
Der Dank von Stadtsoldatenkommandant Willi Hohn und allen uniformierten und nicht uniformierten Jecken für eine tolle Session war ihnen sicher. Pascal tröstete sich und seine Prinzessin Nina ebenso wie das Publikum über den Abschied hinweg: "Ich werde bestimmt ein großer Prinz", kündigte er an. Dann mussten die beiden die Insignien der närrischen Macht abgeben: die Prinzenmütze und das Diadem.
Und dann war der lang ersehnte Augenblick für die Nachfolger gekommen. Standarte und Musikzug des Stadtsoldatencorps vorweg, gaben die Jugendtanzgarden von Stadtsoldaten und GroRheiKa den neuen Kindertollitäten Jan-Niklas (Birkelbach) und Melanie (Hohn) das standesgemäße Geleit. Unterstützt von ihren Adjutanten Elke und Gerhard Theis, erwarb sich das neue Kinderprinzenpaar gleich erste Sympathien bei seinen Untertanen durch einen Regen von Kamelle und kleinen Plüschtieren.
"Nach zwei Jahren ohne großes Prinzenpaar wird Rheinbach jetzt fast von einer vollständigen Familie regiert", sagte Kommandant Willi Hohn. Denn die Eltern des 13-jährigen Jan-Niklas regieren als Norbert I. und Beate III. die erwachsenen Rheinbacher Jecken. Und auch die zwölfjährige Kinderprinzessin Melanie ist sozusagen bereits qua Geburt Teil der großen Rheinbacher Narrenfamilie.
Schließlich ist Stadtsoldatenkommandant Willi Hohn ihr Patenonkel. Und bereits seit ihrem zweiten Lebensjahr tanzt Melanie in den Nachwuchsgarden der Stadtsoldaten mit. Sie besucht die Klasse 7a der Gemeinschaftshauptschule, geht in ihrer Freizeit gerne schwimmen oder trifft sich mit Freunden. Kinderprinz Jan-Niklas besucht die siebte Klasse der Tomburg-Realschule und spielt in seiner Freizeit am liebsten Fußball beim VfL Rheinbach. Gerade eben erst von Landrat Frithjof Kühn und Bürgermeister Stefan Raetz in Amt und Würden gesetzt, verkündete das neue Kinderprinzenpaar seine "Sieben Närrischen Gebote".
Dabei dachte es auch an die Kinder, die krank sind und nicht mit ihnen Karneval feiern können. So soll es im nächsten Jahr einen karnevalistischen Flohmarkt geben, dessen Erlös der Kinderkrebshilfe zugute kommt. Aber Jan-Niklas und Melanie dachten auch ganz praktisch an sich selbst: "Alle lästigen Arbeiten, die dem Kinderprinzenpaar missfallen, sind ohne Murren von den Eltern zu erledigen." So sind die Eltern auch für die Hausaufgaben zuständig.
Swisttal-Odendorf. Eng, aber "sehr schön", so fand Elisabeth Kümpel ihre Proklamation zu Prinzessin Elisabeth II. Denn weil im Dorfsaal noch die Kabarettgruppe auftrat, fand das karnevalistische Großereignis in der Gaststätte "Zum Adler" statt.
Ansonsten war aber alles dabei, was närrische Regenten zum Amtsantritt brauchen. Bürgermeister Eckhard Maack und Essigs Ortsvorsteher Dieter Trammer mussten wohl oder übel ihre Macht an Elisabeth II. und ihren Prinzen Michael III. Gadow abtreten. Immerhin übergaben sie Krönchen und Zepter mit einem Lächeln. Und besonders die Prinzessin genoss es, eine Proklamation auch einmal von der anderen Seite her zu erleben. "In Odendorf mach ich das sonst immer", so Kümpel als Odendorfs Ortsvorsteherin, "aber ich kann mich ja nicht selbst proklamieren."
Dass der Essiger Kollege einsprang, ist nur selbstverständlich, schließlich betonen die Tollitäten, dass sie in beiden Orten herrschen werden. Getreu ihrem Motto "Echte Fründe stonn zesamme" wollen sie einträchtig mit Frohsinn und Gleichmut durch die Session führen.