Flerzheimer Hunnen-Horde entstand vor 20 Jahren
Vom Karnevals-Gag zum Verein - 22 aktive Sippenmitglieder
Rheinbach-Flerzheim. (kyr) Wildes Kreischen auf der Hüpfburg und Gläserklirren am Bierwagen. Wenigstens die Geräuschkulisse wird auch schon vor Jahrhunderten bei einem Hunnenlager so gewesen sein. Dieses "moderne" Lager allerdings stand mitten in Flerzheim. Und gekommen war die Hunnen-Horde, um mit dem ganzen Ort ihren zwanzigsten Geburtstag zu feiern.
Dass es einmal ein ganzer Verein wird, hatte 1988 niemand vermutet, wie die Mitgründer heute beteuern. Ein paar Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr suchten einfach ein originelles Kostüm für den Karnevalszug und erinnerten sich an Hunnenkostüme aus anderen Orten. Die aus Leder- und Fellresten geschneiderten Verkleidungen sorgten dann für so viel Aufsehen, dass sich die Hunnen entschieden, sie weiterhin zu tragen.
22 aktive Sippenmitglieder hat die Horde, die - was schwer fällt - nicht verwechselt werden sollte mit der Hunnen-Horde Flerzheim. Die beiden Vereine trennten sich schon vor einiger Zeit. Geblieben ist die Gemeinsamkeit, dass jeder sein aufwendiges Kostüm von Hand erstellt.
Die Felle sind alle echt, wie Hunne Dirk Gierberg versichert. Die Vereinsmitglieder bekommen sie meist geschenkt. Allein durch die vielen Arbeitsstunden seien die Kostüme eigentlich unbezahlbar: "Was das wert ist, das kann man gar nicht so beziffern."
Die Hunnen tragen sie daher nicht nur im Karneval, sondern beispielsweise bei verschiedenen Umzügen im Ort. Nur zu ihrem dreitägigen Fest kamen sie in Zivil, was bedeutet: im T-Shirt mit Aufdruck. Für die Bewirtung der Gäste war das wohl praktischer. Die Flerzheimer nahmen die Einladung gern an, wenn auch der Freitag eher schwach besucht war, wie Gierberg erklärte, die folgenden Tage aber umso besser. Vor allem beim Familientag lockten Angebote von Kinderschminken bis zum edlen Damenschmuck.
