Jeck-romantisch

Wie passen der Karnevalssonntag und der Valentinstag unter einen Hut? Fünf Antworten

Rhein-Sieg-Kreis. Eine Kollision bedeutet er auf jeden Fall: der 14. Februar. Ausgerechnet in diesem Jahr geht der feiertechnisch extrem wichtige Karnevalssonntag eine Zwangs-Liaison mit dem nicht minder bedeutungsvollen Valentinstag ein. Wir haben bei fünf bekennenden Jecken nachgefragt, wie hoch das Konfliktpotenzial ist.

  • Ganz entspannt geht Marion Lübbehüsen an die Materie heran. Die Pressesprecherin der Stadt Meckenheim feiert den Valentinstag nämlich gar nicht erst, weil ihr das Ganze ein "bisschen zu konstruiert" ist. Erst recht, wenn der Blumenstrauß klassisch mit Herzen-Deko ausfällt. "Das ist mir zu kitschig", sagt die 38-Jährige. "Ich mag es lieber, wenn ein netter Zettel auf dem Tisch liegt oder ich einen Bund Gänseblümchen aus unserem Garten bekomme." Am Karnevalssonntag steht sie "wie all die Jahre sonst" mit Mann, Sohn (7) und Tochter (4) am Dorfplatz in Ramersdorf, um sich den Liküra-Zug anzuschauen. Dort ist Lübbehüsen, die in Oberholtdorf wohnt, schließlich groß geworden.
  • Ausgerechnet ohne seine Freundin, mit der er seit vier Jahren zusammen ist, wird Christian Lanzrath, erster Vorsitzender des Junggesellenvereins Gielsdorf, den Valentins-Karnevals-Tag begehen. "Ich bin frischer Strohwitwer, weil meine Freundin ein Semester an der Uni in Palma de Mallorca verbringt." Am 31. Januar hat er die Handelsmanagement-Studentin zum Flughafen gebracht und ihr da schon ein "vorzeitiges Valentinstag-Geschenk" gemacht: einen Ring. Am Sonntag wird der 22-Jährige entweder den Zug in Witterschlick verfolgen oder auf Schalke dem 1. FC Köln die Daumen drücken.
  • Durch und durch romantisch mag es Robert Zimmer (50), der als zweiter Vorsitzender der Gro-Rhei-Ka Narrenzunft Prinzengarde 1895 Rheinbach alles um den Karneval und den Verein organisiert. "Am Valentinstag koche ich ein schönes Abendessen und dekoriere den Tisch mit Rosenblüten." Normalerweise. "Dieses Jahr müssen wir das aber um eine oder zwei Wochen verschieben. Der Sonntag geht um 10 Uhr mit einem Mundartgottesdienst in der evangelischen Kirche in Rheinbach los, mittags gehen wir im Zug in Königswinter mit und zum Frühschoppen der Stadtsoldaten müssen wir auch."
  • Verschieben ist ebenfalls bei Karin Schmitz (49) angesagt. Die Sekretärin der Swisttaler Beigeordneten will zwar ein "superschönes Frühstück" machen, dann fordert aber der Karneval seinen Tribut. Die erste Kassiererin der Heimerzheimer Ehrengarde wird genauso wie ihr ebenfalls im Verein aktiver Partner den Wagen für den Rosenmontagszug mit Kamelle bestücken. Kann das nicht vorgezogen werden? "Den bekommen wir erst am Sonntag. Das muss man Prioritäten setzen."
  • Rosen für mehrere Damen will der Bornheimer Stadtbrandinspektor Hans-Georg Gennrich (55) verteilen. "Ich habe dienstfrei, und wir sind in Bornheim eingeladen, wo wir uns den Zug angucken." Auf jeden Fall gibt es an dem Tag Blumen. Für seine Frau, seine Tochter und die weiteren weiblichen Gäste. "Ich habe den Eindruck, dass ich insgesamt 15 rote Rosen besorgen muss."