Swisttaler Bauern gehen auf Brautschau
In Ludendorf, Buschhoven und Dünstekoven trotzen die Jecken dem trüben Regenwetter mit originellen Ideen und viel guter Laune
Swisttal-Ludendorf. Vielleicht ist Petrus ja insgeheim einer von de Ludendorfer Jonge. Jedenfalls ging der erste Swisttaler Veedelszoch am Sonntagmittag, allen Unkenrufen zum Trotz, noch ohne Dauerberieselung von oben seines Weges.
Mit der Jugendfeuerwehr zum Beispiel, die "nach 25 Jahren noch so schnell ist wie Speedy Gonzales", die berühmteste Maus von Mexiko. Und natürlich wie jedes Mal mit Josef Simons Feldküche auf Rädern, die inzwischen schon das Zeug zum Klassiker hat.
Die Ludendorfer Jonge ihrerseits kamen im eigenen "Hofbräukeller" mächtig in Fahrt, während das Kinderprinzenpaar der Olleme Bubbelsbröder samt Gefolge in einer Golf-Stretchlimousine die Blicke der Jecken am Straßenrand auf sich zog. Ausgesprochen bunt trieb es auch die Fußgruppe Escher Straße mit ein paar fröhlichen Killer-Bienen als kleinem Vorgeschmack auf deutlich wärmere und trockenere Zeiten ...
Swisttal-Buschhoven. Nach denen mögen sich wohl auch einige Buschhovener Narren gesehnt haben - bei inzwischen immer heftiger einsetzendem Nieselregen. Das vermochte dem Freundeskreis der "KG Kuckstdunur" jedoch mitnichten die Stimmung zu trüben. "Bauer sucht Sau" hieß ihr Motto, und Borstenviecher waren damit nicht unbedingt gemeint.
Ihr ganz eigenes Rezept gegen Wetterkapriolen hatten die Läufer und Badmintonspieler von Hertha Buschhoven ausgekocht. Der Initiative von Manfred Bähr und Martin Ließem sei Dank, gab es diesmal seit acht Jahren wieder einen Teller lecker warmer Suppe, direkt aus den Gulaschkanonen der Freiwilligen Feuerwehr. Bloß für den Gallier Obelix auf dem Wagen des Stammtischs "Ling Ham" wäre die Portion wohl zu klein.
Da dürfte es schon einer der Löwen aus der Fußgruppe der Straßenfreunde Pittler sein. Die haben sich gegen talfahrende Börsen und Krisenstimmung allerorten ein dickes Fell zugelegt. Die Sportfreunde vom TC Kottenforst setzten da doch eher auf gute Unterhaltung und stellten diesmal mit gut 50 Artisten um Zirkusdirektor Jürgen Heitmann die größte Fußgruppe im Zoch.
Swisttal-Dünstekoven. Rekordbeteiligung hatten auch die Alten Herren von Rot-Weiß Dünstekoven zu vermelden - als kernige Landwirte auf der Suche nach der passenden weiblichen Begleitung.
"Unser Kostüm ist schon richtig, nur das Wetter ist verkehrt" lautete die Devise bei den Heimerzheimer Freunden des Dünstekovener Karnevals; in überdimensionalen nach oben offenen Regenschirmen aber so oder so ein fröhlich bunter Hingucker vor trist-grauem Himmel. Wohingegen sich die "Löstige Lömmele", ebenfalls aus Heimerzheim, bei ihrer Garderobe zweifelsohne von 007 hatten inspirieren lassen.
"Ein Quantum Prost" hieß ihr Motto, relativ frei nach James Bond. Der hätte im "Casino Royale" vielleicht mehr Fortune als die Kicker in Rot-Weiß, aber schließlich sollen die ja auch Fußball spielen und keine Karten zinken. So was tun sowieso nur die Teufelchen aus dem Kirrgäßchen. Da haben die Engel in Dünstekoven es wirklich schwer.
