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30 Narren aus dem Verkehr gezogen

30 Narren aus dem Verkehr gezogen

Weniger Einsätze für die Bonner Polizei als im Karneval des Jahres 2003

Bonn. Ausgelassen und friedlich feierten durchweg die Jecken Karneval, schwere Delikte blieben nach Angaben der Polizei in Bonn und Umgebung die Ausnahme. Während die Ordnungshüter im Zeitraum von Weiberfastnacht bis Aschermittwoch im Vorjahr noch 3 891 Einsätze registrierten, waren es diesmal 3 606. "Die sechstägige Nonstop-Karnevalsparty in und um Bonn verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle", sagte Leitender Polizeidirektor Gunter Thomas.

Mehr als 700 Polizeibeamte begleiteten die insgesamt 88 Karnevalsumzüge in ihrem Zuständigkeitsbereich. Manchmal drehten die Narren indes etwas zu laut auf: In 63 Fällen musste die Beamten für die "richtige Party-Lautstärke" sorgen.

Konsequent setzte die Polizei um, was sie im Vorfeld der tollen Tage bereits angekündigt hatte, nämlich Randalierer, Schläger und betrunkene Streitsüchtige beherzt aus dem Verkehr zu ziehen. Für 30 Personen nahm Karneval daher ein vorläufiges Ende mit einem keinesfalls närrischen Umzug in die Arrestzelle.

An den sechs Karnevalstagen wurden die Beamten zu 30 Schlägereien, 89 Streitigkeiten, 69 Randalen und 65 Körperverletzungen gerufen - allerdings hatten sich die Gemüter bei Eintreffen der Beamten meist schon wieder beruhigt.

Auch die Autofahrer gerieten einmal mehr in den Fokus der Polizei: Die Beamten kontrollierten 2 066 Fahrzeuge, 476 Autofahrer mussten einen Alco-Test absolvieren. Für zwölf von ihnen endeten die närrischen Tage mit Blutprobe, Strafverfahren und Führerscheinentzug.

Als Erfolg wertet die Polizei die After-School-Party im Festzelt auf dem Münsterplatz. Hunderte Jugendliche hätten ohne Alkohol gefeiert. "Der Erfolg sollte dazu motivieren, die Veranstaltung im kommenden Jahr zu wiederholen", sagte Polizeipräsident Wolfgang Albers.

Überhaupt richtete die Polizei ihr Augenmerk auf die Alkoholprävention bei Kindern und Jugendlichen, die vor den närrischen Tagen von Beamten angesprochen und für die Problematik sensibilisiert worden waren. Flankierend führten die Ordnungshüter strikte Alkoholkontrollen durch.

Allein in Beuel, wo das Problem betrunkener Minderjähriger schwer in den Griff zu bekommen sei, seien mehr als 100 Flaschen Hochprozentiges konfisziert und 15 teils stark alkoholisierte Teenager in die Obhut der Eltern übergeben worden.