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Aus der Trutzburg von Sylvia I - hagelt es Kamelle

Aus der Trutzburg von Sylvia I - hagelt es Kamelle

Schunkelnd und singend feiern die Narren in der heimlichen Jeckenhochburg Oedingen einen farbenfrohen Zug - Happy Hippos und Rennmäuse begeistern die Zuschauer

Remagen-Oedingen. (ln) Seinem Ruf als heimliche Karnevalshochburg treu blieb am Freitag Oedingen. Bereits einige hundert Meter vor der Ortseinfahrt stauten sich die Autos der Narren aus der Region Stoßstange an Stoßstange.

Und im Ort selber bevölkerten die Massen lange vor Beginn des Karnevalszuges die Straßenränder, um sich bei herrlichem Sonnenschein schunkelnd und singend auf das Zug-Spektakel einzustimmen. Zugleiter Dirk Holstein hatte insgesamt 37 Wagen und Fußgruppen durch den engen Korridor zu dirigieren, den die zahllosen bunt kostümierten Jecken dem närrischen Lindwurm noch gelassen hatten.

Auch in diesem Jahr konnten sich die gastgebenden Rheinhöhenfunken auf die tatkräftige Unterstützung der umliegenden Ortschaften zählen. Aus Unkelbach waren die Rot-Weißen Funken und das Tambourcorps gekommen. Mit klingendem Spiel war die Hafengarde Oberwinter mit von der Partie. Die Birresdorfer Farben vertraten die Möhnen, während eine Züllighovener Gruppe keine Kosten und Mühen gescheut hatte und mit ihrer imposanten Wachtberg-Klinik am Start waren.

Der ehemalige Baseball-Verein "Die Greenhorns" aus Werthoven hatte nach dem Vorbild einer aktuellen Doku-Soap auf Pro 7 ihre eigene Trutzburg dabei, die "Lauteste Disco auf Rädern". Nicht weit hatten es die KG "Gemütlichkeit Rot-Weiß" Villip und die Wachtberger Junge aus Berkum, um sich der Straßenfete in Oedingen anzuschließen. Farbe ins Spiel brachte die Prinzengarde aus Meckenheim, und für Stimmung sorgten die Tambourcorps aus Bengen und Löhndorf.

Gleich mehrfach vertreten war Leimersdorf. Die Köche vom "Alten Fritz" schwangen gut gelaunt ihre Kochlöffel, und die Dorfgemeinschaft demonstrierte auf ihrem rauchenden Vulkan, dass Karneval auch in der Steinzeit kein Fremdwort war. Die heimischen Jecken aus Oedingen ließen ihrer Kreativität freien Lauf und sorgten als "Versoffene Löcher", Dschungel-Allerlei, Rennmäuse, Happy Hippos, Fishermans, Traumtänzer und "Los dreckos Amigos" (Schmutzige Freunde) für Jubelarien beim Narrenvolk.

Als Karnevalshochburg gönnte sich Oedingen einen wahren Prinzenauflauf. Angeführt vom prominentesten Vertreter, dem Westumer Prinzen Edgar I. (Steinborn), Ex-Bundesliga-Schiedsrichter, tummelten sich die kleinen und großen Tollitäten aus Oberwinter, Kripp, Remagen, Fritzdorf, Villip und Meckenheim auf einer eigens aufgebauten Ehrenloge.

Gemeinsam bejubelten sie ihre Standesgenossen aus Oedingen. Kinderprinzessin Jennifer I. thronte auf ihrer prächtigen Wagenburg, die die Vorhut für ihr großes Vorbild Prinzessin Silvia I. bildete. Die Oedinger Narrenherrscherin lächelte ihren Untertanen aus luftiger Höhe zu, verteilte dutzendweise Handküsse und ließ es von ihrer aus Tausenden von Papierblumen bestehenden Trutzburg zentnerweise Kamelle aufs jubelnde Narrenvolk herabregnen.