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Jecke Frauen lassen flotte Männerballette tanzen

Jecke Frauen lassen flotte Männerballette tanzen

In Dernau und auf der Grafschaft feierten die Wiever erst einmal unter ihresgleichen

Kreis Ahrweiler. Hoch im Kurs steht bei den Möhnen im Kreis Ahrweiler der Saalkarneval. Und so wurde Schwerdonnerstag auch bis in den Abend gefeiert.

Dernau. (mtl) Wenn die Loddemöhne in Dernau an Weiberfastnacht zur großen Möhnensitzung in den Weinbauverein einladen, dann garantiert das Witz und Dollerei pur. Eine Veranstaltung, die an der Mittelahr einen guten Namen hat.

Wen wundert es da, dass Obermöhn Sonja Kurth einen "sehr guten Besuch" notierte. Außerordentlich gut war die Stimmung, kurzweilig und flott das Programm. Originell ist schon der Name des Dernauer Möhnenvereins: "Mir jon in de Lodde" heißt in Dernau, "Wir gehen in die Weinberge zur Laubarbeit". Denn Lodde steht für Laub.

In der Bütt waren einheimische Könner des deftigen Humors die Stars. So etwa Inge Hammes, die aus ihrer "Witzekiste" erzählte. Und das nicht nur mit dem Schalk im Nacken, sondern auch in original Dernauer Platt. Eine großartige Premiere feierte in der Bütt das Duo Christel und Martina Klein, Mutter und Tochter, als "die Blumenmänner" nach dem Lied von Jürgen von der Lippe.

So gerieten die Frauen aus dem Häuschen, und die Stimmung stieg weiter an. Erst urkomisch und dann überraschend sexy, das war das "Schrubber-Ballett" der tanzenden Hausfrauen, die ihre Kittel abstreiften und dann ihre heißen Kostüme vorführten. Sollte der Nachmittag eigentlich eine reine Weibersache bleiben, so waren spezielle Herren doch zugelassen.

So etwa Prinz Rainer II. mit Gemahlin Sandra I. Metzen aus Hönningen und Gefolge. Dabei auch das Kinderprinzenpaar Sven I. Schülter und Sarah-Ann II. Dismon. Und in geballter Formation begeisterten die Männerballetts aus Dernau und aus Reifferscheid die Frauen. Aber mindestens genau so viel Beifall bekamen die Funken für ihre hinreißend flotten Tänze.

Birresdorf. (ne) Schön warm, eng und gemütlich war`s im Birresdorfer Feuerwehrhaus, wo die Möhnen ihre bunt kostümierten weiblichen Sympathisanten um sich versammelt hatten. Da ließen die Anführerinnen der Narretei Funken und Fünkchen tanzen und unterhielten ihr Publikum mit flotten Sprüchen.

Es gab auch einiges zu lernen. Etwa, was man so alles mit einer langen Herrenunterhose machen kann. Frauengewäsch gaben Maria Baumgarten, Gabi Sontag und Dagmar Fischer bei ihrem Sketch unter dem Titel "Lieber Besuch" zum Besten. Astrid Wach hatte sich das Thema "Mollig ist schön" für ihre Büttenrede vorgenommen.

Ganz auf Bildung standen Andrea Hellen und Brunhilde Schomburg im Zwiegespräch unter dem Titel "Schiller und Schaller". Hinreißende Einblicke gab`s in die Arbeit des Seniorentanzkreises auf dem Lande. Die Lolas tanzten allerliebst, die Möhnen sangen von einer Deutschlandreise. Und zu guter Letzt hatten auch Herren Zutritt: das Birresdorfer Männerballett.

Leimersdorf. (ne) Hingerissen waren die jecken Leimersdorferinnen vom Besuch des Heimersheimer Prinzen Manfred II. Schauermann mit großem Gefolge im Leimersdorfer Pferdestall. Die Musikanten spielten, die Garden tanzten, es gab heitere Wortgeplänkel, die Stimmung stieg.

Bei Kaffee und Kuchen ließen sich die Frauen aber auch gern von ihresgleichen unterhalten. Etwa bei der Eheberatung für Geschlechtsgenossinnen mit Problemen in der Liebe. Wie kann man den Mann der Träume auf sich aufmerksam machen, wenn die schwere Zinkbadewanne und der ungewaschene Zeh dem entgegen stehen.

Beim Rechnen zeigte sich, dass das eigentliche Chaos ausbricht, wenn Vater und Sohn gemeinsam an die Aufgaben gehen. Schade, dass die Möhnen so selten zu Gericht sitzen. Eine Verhandlung mit ihnen hat Unterhaltungswert.

In ihren Rokoko-Kostümen machten die Leimersdorfer Möhnen um Anführerin Claudia Bell eine gute Figur, ihr Tanz kam bestens an. Applaus ernteten Prinzessin Silvia I. und Kinderprinzessin Jenny I. von den Rheinhöhenfunken Oedingen. Schließlich hatte auch der Ringener Wendböggele-Prinz Detlef Hennig einen starken Auftritt.

Ringen. (ne) Bei Kaffee und Kuchen ließen es sich die Ringener Möhnen im DRK-Heim gut gehen, nachdem Ex-Bürgermeister Hubert Kolvenbach die alte Schule hat abreißen lassen.

Damit haben die Wiever das Dach über dem Kopf für ihr närrisches Treiben verloren. Bleibt nur die Hoffnung auf die kommende Session und das Ringener Gemeinschaftshaus. Adrett sahen die Möhnen aus in ihren gestreiften Schürzen und Häubchen.

"Lieber rund und gesund als rank und schlank" war die Devise. Altmöhn Gisela Drodten erzählte aus dem Nähkästchen, was bei einer Diät dazwischen kommen kann.