1. Narren-News
  2. Ahr&Rhein

Grüne Gesichter und eine wandelnde Obstschale

Grüne Gesichter und eine wandelnde Obstschale

Altenahrer Möhne machen sich auf ins alternative Altenheim

Altenahr. (sim) Verbundenheit mit den Jecken aller Couleur bewiesen die Altenahrer bei ihrem "Zoch" am Weiberdonnerstag. Grau war der Himmel, aber umso bunter "dat Schmölzje" in den Straßen, und was das Blasorchester spielte, brauchte nicht erst bewiesen zu werden: "Mir bruchen keener, der uns säht, wie mer Fastelovend fiere däht."

Je ein Mexikaner und Araber, Spanier, Franzose und Türke hatte sich zu Ehren von Obermöhn Anneliese Reuter eingefunden, und sie verhießen: "Alle Nationalitäten von Fern und Nah treffen sich in Altenahr." Gar aus Kroatien hatte sich die Gruppe "Schoss erüss" ihre Masken besorgt und kam gleich vier Mal als grünes Gummimonster.

"Ein Shrek kommt selten allein" stand folgerichtig auch auf der dazugehörigen Wagenburg, auf der sich neben der lieblichen "Shrekizza" auch der filmbekannte Drache tummelte. Und an der Ahr hatte die in einen Esel verliebte Comedygestalt nicht nur Nachwuchs dabei sondern sogar einen Namen: "F.L." alias Frank Linnarz.

Eine deutlich gesündere Gesichtsfarbe als "Shrek" hatten die prächtig anzuschauenden Gullivers, die auf Reisen an der Ahr waren. Vielleicht hatten sie zuvor von dem Obstkorb genascht, zu dem sich eine wandelnde Ananas und eine Banane unzertrennlich zusammengetan hatten.

In voller Blüte standen die "Blumenkinder", ehemalige Funken, die hinter den aktuellen Funken für Stimmung sorgten und sich mit den Clowns der Möhneband den Titel der wohl farbenfrohsten Zugnummer teilen durften.

Beide Gruppen hatten auch "die Kleinen aus der Gemeinde" dabei, die insbesondere "ihre" Tollitäten unterstützten: Dass sich die Obermöhn auch bei ihrem zwölften Umzug keine Sorgen um die Zukunft des Karnevals an der Mittelahr machen musste, demonstrierte das erste Kinder-Dreigestirn in Altenahr.

Nachdem dort vor rund 50 Jahren der letzte Kinderprinz regiert hatte, zeigten Prinz Thilo I. Kierdorf aus Altenahr, Bauer Marcus I. Linden aus Altenburg und Jungfrau Lisa I. Calenborn aus Kreuzberg, wie die Ortsteile gemeinsam groß rauskommen. Und die Lösung für ein gemeinsames Problem hatten einige Möhne parat: "Auf dem Heiserhügel ruht der Bau, doch die Brückenstraße, die ist fein, drum bauen wir ein Altenheim".

Mit gepackten Koffern sowie Schaukelstuhl und Stehlampe im Schlepptau wollten sie mangels Seniorenresidenz in den Erweiterungsbau des Hotels "Zur Post" einziehen, machten aber den Umweg über den Winzerverein, wo nach dem Zoch gefeiert wurde.