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"Dat Trömmelche" lockt zu Fastelär in die Säle

"Dat Trömmelche" lockt zu Fastelär in die Säle

Närrischer Neujahrsempfang in Remagen - Die Fährnarren Rolandseck feiern "klein aber fein" - 25-jähriges Bestehen des Nierendorfer Möhnenverein - Überraschende Dreigestirn-Proklamation bei der Hexensitzung im Hemmessener Hotel

Kreis Ahrweiler. Kaum hat das Jahr begonnen, schon übernehmen die Narren das Regiment in den Sälen. In Remagen, Rolandseck, Nierendorf, Bad Neuenahr und Ringen gab es am Wochenende einen Vorgeschmack darauf, was die Freunde der Narretei bis Aschermittwoch erwartet.

Remagen. (wtz) Die Förderung der Heimatpflege und des Brauchtums haben sich die "Freunde der fünf Jahreszeiten" aus Remagen auf die Vereinsfahnen geschrieben. Besonderen Wert legen die rund 100 Mitglieder um Vorsitzende Beate Lanz allerdings auf die Unterstützung des Karneval, eben jener fünften Jahreszeit, in der die Narren das Rheinland regieren.

Zum närrischen Neujahrsempfang hatte man sich, traditionell am ersten Freitag des neuen Jahres in der Gaststätte "Bosporus", im Herzen der Remagener Innenstadt getroffen. "Wir freuen uns auf das neue Jahr und vor allem auch auf den Karneval in der Römerstadt. Den Abend wollen wir zum gemütlichen Beisammensein und dem geselligen Start in die heiße Phase der fünften Jahreszeit nutzen", erklärte die Vereinsvorsitzende.

Mit Rolf Plewa als Moderator hatten die Verantwortlichen einen wortgewandten Vollblutjecken gefunden. Mit seinem satirisch-politischen Jahresrückblick wusste er die "Freunde der fünf Jahreszeiten" zu erheitern, teilte dabei aber auch amüsant-unterhaltsamen sanfte Seitenhiebe aus.

Ganz ohne Ironie und Politwitz kamen hingegen die "Flying Ricomagus Pänz", die Tanzgruppe des Postsportverein Remagen aus. Die jungen Tänzerinnen, trainiert von Verena Traub und Vanessa Doegen, stellten ihr neues Bühnenprogramm vor: Akrobatische Hebefiguren und Bodengymnastik zu asiatisch-fernöstlicher Musik.

Für die närrische Musik sorgten an diesem Abend Manfred Hopfeld an der Orgel und Bernd Niedermeier mit der Trompete. Karnevalistische Klassiker standen ebenso auf dem Programm wie Standart-Tanzmusik. Während dessen freute sich Georg Steinborn, zweiter Vorsitzender der "Freunde", den aktuellen Sessionsorden vor zu stellen.

Dieser zeigt nämlich, nach einem Entwurf von Peter Nießen das "Alte Jugendheim" von Remagen. Eben jenen Ort, den die "Freunde" auch am 3. Februar aufsuchen werden, denn dort wird in diesem Jahr die gemeinsame Karnevalssitzung mit dem "Förderverein Altes Jugendheim" gefeiert.

Einen Vorgeschmack auf den närrisch-bunten Abend im Februar erhielten die Narren am Freitagabend allerdings schon beim Einzug von Prinz Guido I., den jecken Herrscher über die Römerstadt in dieser Session.

Rolandseck. (wtz) "Klein aber fein", so kann man den Karneval im Remagener Stadtteil Rolandseck ohne Zweifel beschreiben. Seit nunmehr fünf Jahren bemühen sich die "Fährnarren Rolandseck" um Vereinsvorsitzenden Klaus-Dieter Klein die närrische, fünfte Jahreszeit in Rolandseck mit Leben zu füllen.

"Wir sind ein sehr junger und zudem auch noch kleiner Verein mit gerade einmal 40 Mitgliedern. Zudem haben wir im eigenen Stadtteil keine großen Möglichkeiten einen närrischen Abend auszurichten", gesteht Karl-Dieter Klein und erklärt somit auch gleich, weshalb die "Fährnarren" am Freitag zu ihrem "Rheinischen Abend" in das Schützenhaus im benachbarten Oberwinter geladen hatten.

Mit einem voll gepackten Programm starteten die "Fährnarren" in den Abend, moderiert von Karl-Dieter Klein und Erich Keutgen. Besonderen Wert legen die Narren aus Rolandseck bei der Gestaltung der "Rheinischen Abende", in diesem Jahr wurde die dritte Auflage gefeiert, darauf, dass vornehmlich "Kräfte aus den eigenen Reihen" in die Bütt steigen oder auf der Bühne tanzen.

So gönnte sich Siggi Franz an diesem Abend auch gleich das Doppel, einmal als "Singende Siggi von Rolandseck", wenig später stand sie als "Eine Karnevalskritikerin" in der Bütt und sorgte für anhaltende Lachsalven. Ganz ohne Unterstützung aus den Nachbarorten kommen die "Fährnarren Rolandseck" dann aber doch nicht aus, fehlt ihnen bislang doch das Entscheidende für den Karneval: Ein jecker Regent.

Umso freundlicher wurden daher auch die Regenten aus der Nachbarschaft, Prinz Guido I. aus Remagen, Prinzessin Nicole I. aus Oedingen sowie das Oberwinterer Prinzenpaar Hans-Georg I. mit seiner Lieblichkeit Prinzessin Marina I. samt Hofstaat im Schützenhaus begrüßt.

Ein Zeichen für die enge Freundschaft zu den Narren aus dem Hafenort Oberwinter war an diesem Abend aber auch der Auftritt der Hafengarde unter der Leitung von Trainerin Nathalie Jung sowie der "Wölle-Pänz", der Nachwuchstänzerinnen um Betreuerin Petra Pellenz. "Da wir selber keinen Karnevalsumzug im Ort haben, sind wir immer wieder froh, bei den Oberwinterern mitgehen zu dürfen.

Dass wir dafür auch eine Abordnung zur Begleitung des Wölle-Prinzenpaares während der Session stellen, versteht sich als Selbstverständlichkeit", sagt "Fährnarren"-Vorsitzender Klein. Bis tief in die Nacht hinein wurde bei den "Fährnarren" schließlich gefeiert.

Denn neben dem Ordensfest, das bereits im November gefeiert wurde, ist der "Rheinische Abend" die einzige Veranstaltung, die die Rolandsecker Narren in "Eigenregie" feiern.

Nierendorf. (shc) "Fastelovend zusamme. Nun ist es soweit, wir beginnen die fünfte Jahreszeit." So eröffnete Sitzungspräsidentin Edith Gieraths die Möhnensitzung in Nierendorf. Denn auch dort hat nun die jecke Jahreszeit Einzug gehalten. Die Gaststätte "Zur Laterne" war am Samstagabend voll von Tollitäten und Karnevalsjecken.

Für den Nierendorfer Möhnenverein ist es aber keine Session wie jede andere. Die 19 Möhnen feierten am Wochenende ihr 25-jähriges Bestehen. Und das wurde auf ganz besondere Weise geehrt. Alle Kinderprinzenpaare und Adjutanten der vergangenen 25 Jahre waren gekommen, um mit den grün-gelben Möhnen ihr Jubiläum zu feiern.

Das bunte Programm lud zum Schunkeln und Mitklatschen ein. Angefangen bei den Tanzgruppen des Vereins - die "Rasselbande", die "Nierendorfer Fröschelchen" und "Freche Frösche" - über "Der weit herum Gereiste" (Wolfgang Schnarkowski), "De Märchentant" (Anja Dresen) und natürlich nicht zu vergessen das Männerballett, trainiert von Obermöhne Trude Schneck - an diesem Abend hielten nicht nur die Tollitäten unter "Klatschmarsch" Einzug.

"Eines kann uns keiner nehmen, das ist die pure Lust am Leben" - das ist das Motto des Prinzenpaars, dass erst nach Mitternacht proklamiert wurde. Prinz Detlef I. (Bertram) und Prinzessin Sabine I. (Bertram) mit Hofdame Margarete (Saidi) und Adjutant Ingo Silkenbeumer werden von nun an die Nierendorfer Narren regieren. Mit einem dreifachen "Nierendorf, Alaaf" begrüßten die neuen Majestäten die anwesenden Karnevalsjecken.

Prinz Detlef I. ist gebürtiger Nierendorfer und arbeitet als Chemiefacharbeiter. Sein Hobby ist Tennis spielen. Prinzessin Sabine I. ist ein gebürtiges "Bonner Mädchen". Karneval und Gardetanz sind ihre Hobbys. Adjutant Ingo Silkenbeumer ist ein langjähriger Freund des Prinzen und ebenfalls in Nierendorf aufgewachsen und ist dem Ort bis heute treu geblieben.

Er ist außerdem Tambourmajor bei dem Fanfarencorps Blau-Weiss Nierendorf. Aber auch bei allem Trubel um die neuen Tollitäten wurden natürlich auch die nicht vergessen, die erst das Ganze vor 25 Jahren ins Rollen gebracht hatten: die fünf Gründungsmitglieder Rosemarie Brenner, Gitta Buth, Ingrid Kunze, Trude Schneck und Edith Gieraths.

Bad Neuenahr. (ln) Unverhofft kommt oft - überrascht waren jedenfalls die Gäste der Hexensitzung im Hemmessener Hotel "Zum Ahrtal" allemal, als Ulla Witsch nach gut einer halben Stunde zur Proklamation eines Dreigestirns die Bühne betrat. Denn offiziell geplant war die Tollitätenkür nicht.

Um so größer war der Jubel als Jungfrau Günter Dräger, Prinz Dieter Bäuml und Bauer Günter Ulrich die Herrschaft über die Hemmessener Narrenschar übernahmen. Zuvor waren "Zeremonienmeister" Heinz-Edmund Rieck, Hausherrin Henny Stenzel und Ulla Witsch vom Tambourcorps Bengen mit klingendem Spiel in den Saal geleitet worden.

Henny und Ulla waren es auch, die als "Dicke Mädchen" den Part des Eisbrechers bravourös übernommen hatten. Überhaupt hatten die Verantwortlichen ein in jeder Hinsicht zündendes Programm auf die Beine gestellt. Als Ex-Prinz der "Schinnebröder" hatte Bubi Keck das edle Ornat mit dem Olivgrün der Bundeswehr getauscht.

Heiß her ging es auch beim Hemmessener Hunnenfeuer. Die wilde Horde stand unter der Fuchtel von Trainerin Diana Stenzel. Als "Mann für alle Fälle" präsentierte sich der singende Prinz aus Esch, Uwe Wilbert. Und optische Glanzpunkte setzten die beiden Tanzgruppen "Arabesque" aus Mayen und die Sinziger "Magic Majorettes", die unter den Narren im Saal ausgewachsene Begeisterstürme auslösten.

Ringen. (ln) Noch regieren sie die Gemeinde Grafschaft, Bürgermeister Achim Juchem mit seinen Beigeordneten Hermann-Josef Linden und Helga Dohmganz. Was sie zum Höhepunkt der Saision erwartet, konnten sie am Sonntag schon einmal erahnen.

Prinzessin Margret I. von den Ringener "Wendböggele" hatte zum Naujahrsempfang ins neue Bürgerhaus eingeladen. Der Ringener Fastelär um seinen Chef Albert Zabbei sowie Original Willi Hoffzimmer - bekannt als "Dauer-Prinz" - machte einmal mehr von sich reden.