Ein alter Clowns-Latschen dient als Narrenburg
65 Wagen, Fußgruppen und Kapellen zogen durch die Straßen von Remagen - Wikinger, Matrosen und lebende Kölsch-Stangen mischten sich unter die Jecken
Remagen. (ln) "2000 Jahre jeck" - der Elferrat erinnerte an Remagens Stadtjubiläum im vergangenen Jahr. Wenn auch nicht in zwei Jahrtausenden, so ist den Römerstädtern der Fastelovend doch innerhalb von Generationen in Fleisch und Blut übergegangen.
Kein Wunder, dass der Zoch zu den größten und stimmungsvollsten im AW-Land zählte. 65 Wagen, Fußgruppen und Kapellen zogen durch die Straßen. Traditionell angeführt vom glorreichen 1. Rheinischen Husarenregiment Nr. 7, tanzten und sangen sich die Zugteilnehmer in die Herzen der feiernden Menge. "Im Karneval geht''s magisch rund, die Kripper Hexen treiben''s kunterbunt", brachten es die Rheinnixen auf den Punkt.
Den Humor ließ sich auch der Fan-Club "Jecke Rhinglück" des 1. FC Köln nicht nehmen. "Super FC - im Feiern sind wir Deutscher Meister", verkündeten sie. Vollzählig angetreten waren die Stadtsoldaten um Kommandeur Martin Tillmann und machten eine gute Figur. Einen imposanten Wagen präsentierte die Gruppe Schorn mit dem Prinzen 2000 Dirk I. an Bord. Sie verrieten: "Wir tanzen uns heiß bei Karneval on Eis".
Konkurrenz machten ihnen Zuggäste aus Bad Breisig. Die Mitglieder der Gruppe Arenz hatten sich als Wikinger mit einem auffälligen Boot dem närrischen Treiben angeschlossen. Genau so schön kamen die Matrosen der Kripper Fente in ihrer Super-Jolle daher. "Alte Herren brauchen Kraft, unser Doping ist der Gerstensaft", verriet die alte Garde des SV Remagen, verkleidet als Kölschstangen.
Auch die Remagener Möhnen mischten mit: Höppe Mötzje, Stippeföttche, Nachtjacken und Vorstandsmannschaft versprühten gute Laune. Den Höhepunkt bildete eindeutig der Prinzenwagen. Statt von einer Narrenburg jubelten Wolfgang III. und Evita I Reisdorff ihrem Narrenvolk von einem bunten, überdimensionalen Clowns-Latschen aus zu.
