Im Wölle-Land regnet es Kamelle und Blumen
Beim Straßenkarneval in Oberwinter versorgt Prinz Paul Juchem sein Volk mit Süßwaren - Gruppen und Formationen aus den Ortsteilen marschieren zusammen durch die Straßen
Oberwinter. (wtz) "Wenn nicht jetzt, wann dann?", lautete das Motto von Oberwinters Prinz Paul Juchem schon während der gesamten Session. Zum großen Finale, dem Rosenmontagszug durch das Wölle-Land, gab der baumlange Vollblutkarnevalist noch einmal Gas und bescherte seinen närrischen Untertanen am Straßenrand einen Dauerregen aus Kamelle, Popcorn und anderen Leckereien.
Ganz andere Sorgen hatte dagegen Zugleiter Wolfgang Langenbach. Seine bangen Blicke richteten sich immer wieder gen Himmel, wo die grauen Wolken zum Glück schnell weiter zogen. Pünktlich um 14.11 Uhr hatten die rund 250 Aktiven ihre Plätze eingenommen, so dass der Startschuss erfolgen konnte.
Dicht gedrängt standen die Narren am Straßenrand und bildeten ein farbenfrohes Spalier für die Wölle Möhnen, die als Kölsche Hänneschen daher kamen. Als mobile Backzutaten, Mehl und Zucker, präsentierte sich der Bandorfer Backesverein.
Kunterbunte Clowns mit roten Haaren, die Gruppe um Inge Assenmacher, kam mit einem Handkarren samt Aufschrift "Mir sin jeck un bunt, drum jeht et och in Unkelbach rond" daher. Aber auch dem kommenden Rauchverbot oder den vergangenen Bahnstreiks widmeten sich die Gruppen mit ihren Kostümen.
Dass die Nachbarschaft im Wölle Land besonders gut gepflegt wird, bewiesen die Gruppen aus Unkelbach, Rolandseck und aus Rolandswerth. Als wilde Truppe sind die Hunnen mit Ortsvorsteher Hans Metternich bekannt, am Montag zeigten sie sich jedoch überaus friedlich und verteilten Süßes an die Kleinen und Hochprozentiges an die Großen. Wölle Pänz und der Freundeskreis um Ex-Prinzessin Erika Joos begrüßten die Narren mit reichlich Bützjer und die Wölle-Mafia servierte duftende Pizza aus dem rollenden Steinofen.
Einem Eisbrecher gleich, wenn doch auch deutlich kleiner, pflügte das Narrenschiff der Hafengarde Oberwinter durch das stürmisch jubelnde Meer, dicht gefolgt von Jüppi Dreiling mit den "fliegenden Fahnen" und dem großen Prunkwagen der KG Grün-Weiß Oberwinter mit Frank Heck an Bord. Schlussendlich, mit den Remagener Stadtsoldaten und der Prinzengarde der "Hauptstadt" vorweg: Prinz Paul Juchem, närrischer Herrscher über ganz Wölle.
