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"Orthen merkt mit Schreck, der Tappe ist weg"

"Orthen merkt mit Schreck, der Tappe ist weg"

Gelungene Prunksitzung der Ahrweiler Karnevalsgesellschaft im Bürgercentrum

Ahrweiler. (shc) "Und Orthen merkte dann, oh Schreck - Tappe weg." Bürgermeister Hans-Ulrich Tappe musste wegen seines Wechsels zur Kur AG dieses Jahr so manchen Witz auf seine Kosten einstecken. Denn die "2 Pfennigfuchser" Peter Diewald und Dieter Zimmermann nahmen bei der Prunksitzung der Ahrweiler Karnevalsgesellschaft kein Blatt vor den Mund.

Kein Ereignis des vergangenen Jahres, das sie nicht ansprachen, ob die "Revolution im Schützenwesen" - die von Schützenkönig Hans-Georg Klein eingeführten Neuerungen, wie zum Beispiel das Abschaffen des Frühstücks am Fronleichnamsmorgen -, oder die baulichen Verschönerungsmaßnahmen in Bad Neuenahr: "Auch im Osten wird gebaut, dort heißt es “Zukunft Bad Neuenahr„. Wir nennen es hingegen kurz und knapp: hysterische Stadt."

Die Maibachfarm wurde auch nicht verschont. "Im Keller liegt kein Wein in Eiche, sondern eine Leiche", hätte die Polizei bei ihrer "Razzia" schnell gesehen. Zum Schluss jedoch betonten die beiden, dass alles nur Jux und Dollerei gewesen sei: "Wir dienten nur der Narretei." Vom Publikum gab es dafür trotzdem stehende Ovationen und laute Zugabe-Rufe. Die "2 Pfennigfuchser" waren einer der Höhepunkte der Prunksitzung der Ahrweiler Karnevalsgesellschaft im Bürgercentrum in Ahrweiler.

Peter Krämer, Leiter der Polizeiinspektion Bad Neuenahr-Ahrweiler und Chef von Prinz Franz-Josef Platz, stand ebenfalls in der Bütt und erfüllte damit einen närrischen Paragrafen. Krämer war sprichwörtlich verfolgt von dem Wörtchen "Platz". Über den Prinz meinte er nur, dass er "der einzige Polizist linksrheinisch ist, wo ein Bankräuber umfällt, obwohl er nur mit Platzpatronen geschossen hat". Beim Publikum kamen die Wortspiele gut an. Als Fazit gab Krämer den Rat: "Lasst im Leben dem Spaß einen Platz, dann wird es erträglich und nicht zur Hatz."

Aus der Metropole der Eifel, nämlich Nickenich, war "Ein Pfundskerl" (Kai Kramosta) angereist. Er plauderte über seine drei Diäten - von einer werde man schließlich nicht satt -, über "Treibminen im Schwimmbad", die Seniorengruppen, die dort unterwegs sind, und über Fernsehstars.

Zu einer gelungenen Prunksitzung gehört aber nicht nur die Büttenrede, sondern auch der Gardetanz, "etwas für das Auge", wie Sitzungspräsident Udo Groß meinte. Die Karnevalsgesellschaft hatte dafür ihren ganzen Stolz aufgefahren, denn von den kleinen bis zu den AKG Funken schwangen alle das Tanzbein.

Die ehemaligen Funken zeigten einen Zusammenschnitt aus den Jahren 2001 bis 2008 und ernteten für ihren Auftritt stehende Ovationen. Als Gartenzwerge verkleidet wackelte der Senat zu "Adelheid und ihre Freunde" über die Bühne.

Für Stimmung im Saal sorgten neben den "Peanuts", die die Sitzung musikalisch begleiteten, auch die bekannte Kölner Band "De Boore", die mit ihrem Hit "Rut sin de Ruse" den Saal zum Schunkeln brachten. Aus dem Nachbarstadtteil waren die "Bachemer Merle" zur AKG Sitzung gekommen und bewiesen ihr Tanzkönnen ebenso wie das Ahrweiler Männerballett.

Krönenden Abschluss der Sitzung bildeten "De Botzedresser" aus Niederzissen, die auch nach Mitternacht noch ordentlich Stimmung verbreiteten.